Kreishandwerkerschaft verleiht Goldenen Meisterbrief an Klaus Rehkopf
„Die Arbeit stand immer an erster Stelle“
Ladbergen
Dass Klaus Rehkopf den 1868 gegründeten Familienbetrieb einmal in fünfter Generation übernehmen würde, hatte er seinem Großvater schon als Zehnjähriger versprochen. Und kneifen galt nicht. Also machte er eine Maurerlehre, später seinen Meister. Das liegt nun 50 Jahre zurück. Am Mittwoch – Corona-bedingt ein halbes Jahr später als ursprünglich vorgesehen – hat er den Goldenen Meisterbrief erhalten.
Klaus Rehkopf ist stolz auf den Goldenen Meisterbrief, den ihm Marc Willem Arning und Reinhard Kipp, Obermeister beziehungsweise Geschäftsführer der Baugewerken-Innung Steinfurt, auch im Namen der Geschäftsführung der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und der Handwerkskammer überreichten. Am Mittwoch fand die kleine Feier auf dem Betriebsgelände der Rehkopf Bau GmbH, Im Sande 11, statt, Corona-bedingt ein gutes halbes Jahr später als ursprünglich vorgesehen.
Seine Meisterprüfung im Maurerhandwerk legte der heute 74-Jährige am 9. Dezember 1970 vor der Handwerkskammer Münster ab. Nicht nur deshalb war es damals eine besondere Zeit für den jungen Mann. Während der Vorbereitungen in der Meisterschule wurde sein Sohn Olaf geboren, der heute ebenso wie seine Tochter Manuela im Unternehmen arbeitet. „Mein Vater musste meine Frau zur Geburt ins Krankenhaus fahren“, erinnert sich Klaus Rehkopf an die Ausnahmesituation, die alle gut überstanden haben.
Dass Klaus Rehkopf den 1868 gegründeten Familienbetrieb in der fünften Generation übernehmen würde, stand für ihn früh fest. Das hatte er als Zehnjähriger seinem Großvater auf dessen Sterbebett versprochen. Und kneifen galt nicht. Für Rehkopf stand immer die Arbeit an erster Stelle. „Freizeit und Familie mussten zurückstehen“, ist ihm bewusst, dass das seiner Frau und den Kindern nicht immer gefallen hat. Urlaub habe es in den ersten 25 Jahren nicht gegeben.
Ohne Ehefrau Sieglinde an seiner Seite wäre das alles nicht möglich gewesen, macht er deutlich, dass sie ihm den Rücken frei gehalten und in jungen Jahren auch die Lohnbuchhaltung für den Betrieb erledigt hat.
In den vielen Jahrzehnten habe sich das Maurerhandwerk sehr verändert, stellt Klaus Rehkopf im Rückblick fest. Früher habe es deutlich mehr Handarbeit gegeben, heute werde viel maschinell erledigt. Doch auch wenn die Arbeit körperlich einfacher geworden sei, hielten viele Auszubildende heute nicht mehr durch, bedauern die Eheleute Rehkopf.
49 junge Menschen hat Klaus Rehkopf in den vergangenen Jahrzehnten ausgebildet. So genau wusste der 74-Jährige das gar nicht. Reinhard Kipp nennt die Zahl, die er zuvor im Archiv nachgeschaut hat.
Seit Februar 2002 arbeitet Olaf Rehkopf an der Seite seines Vaters. Dass dieser trotz seines fortgeschrittenen Alters in den Ruhestand geht, sieht der Sohn noch nicht. „Ab 80 darf er in Teilzeit“, sagt er schmunzelnd. Auch die Unterstützung von Mutter Sieglinde möchte der Junior im Betrieb nicht missen.
Und der Goldene Meister Rehkopf selbst? Er fährt gerne nach Irland – um zu angeln und Freunde zu besuchen. „30 bis 40 Mal war ich schon dort, ein wunderschönes Land“, freut er sich darauf, wenn er nach Corona wieder reisen kann. In jungen Jahren hat der Senior aktiv Handball gespielt, außerdem war er später mehr als 20 Jahre lang als Schiedsrichter im Einsatz. Mehr Hobbys habe er nicht, macht Klaus Rehkopf deutlich. Die Arbeit im Betrieb sei eben immer vorgegangen.
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