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Die Landschaft von Gisela Gerding könnte in der Adventszeit 2021 Station eines Krippenwegs werden

Ein Erbstück im Schaufenster

Ladbergen

Da wegen der Corona-Pandemie im Seniorentreff keine Veranstaltungen stattfinden, steht die Krippe der Ladberger Seniorin Gisela Gerding im Schaufenster der Begegnungsstätte. „Damit alle sie von draußen sehen können“, erläutert Mechthild Teigeler, Leiterin des Seniorentreffs. Für das kommende Jahr überlegt sie, einen Krippenweg zu organisieren.

Dietlind Ellerich

Gisela Gerding hat ihre Krippe, wie in vielen Jahren zuvor, selber aufgebaut, mit Unterstützung durch die Ehrenamtlichen. Foto: Dietlind Ellerich

Seit einer Woche ist die Krippe von Gisela Gerding in der Begegnungsstätte Buddemeier hinter Glas ausgestellt, und seitdem stehen immer wieder Menschen davor. Das beobachtet nicht nur Mechthild Teigeler, Leiterin des Seniorentreffs, Tag für Tag, das weiß die Besitzerin der Krippenlandschaft auch aus Erzählungen. „Ich habe deine Krippe bei Buddemeier gesehen“, den Satz hört die 86-Jährige genauso oft, wie Teigeler die Passanten stehen bleiben sieht.

Für Gisela Gerding ist die Krippe etwas ganz Besonderes. „Die ist ein Erbstück“, erinnert sie sich. Als junge Ehefrau ihres Alois, der vor zehn Jahren starb, sei sie schon von der Familienkrippe begeistert gewesen. Kein Wunder, dass ihre Schwiegermutter dafür sorgte, dass sie sie bekam. Seit Jahrzehnten gehört die Landschaft, die Gisela Gerding nach und nach erweitert hat, nun zu ihrer Familie, und seit vielen Jahren ist sie Jahr für Jahr in der Adventszeit bei Buddemeier zu sehen. Zunächst im großen Saal, danach im Foyer, und nun eben hinter Glas. „Da wegen der Corona-Auflagen im Seniorentreff keine Veranstaltungen stattfinden, sollen die Menschen die Krippe wenigstens von draußen anschauen können“, begründet Mechthild Teigeler den Standortwechsel.

Es ist nicht der einzige, weiß sie, denn auch die Krippe, die am zweiten Adventswochenende traditionell im Mittelpunkt des Weihnachtsdorfes in Ladbergens guter Stube steht, ist umgezogen. Die Heilige Familie und die Tiere, zu denen sich während der Aufnahme des kleinen Bildes (links) auch ein Hund gesellt hat, kann nun neben der evangelischen Kirche bewundert werden.

Zwar habe es viele Veranstaltungsabsagen in den vergangenen Monaten gegeben, aber auch eine Reihe guter Alternativen und neuer Angebote, stellt Teigeler fest. Gemeinsam mit Bettina Korte von der Tourist-Information überlegt auch sie, etwas Neues für die Adventszeit 2021 auf die Beine zu stellen. Ob sie ihre Idee eines Krippenwegs durch den Ort tatsächlich umsetzen, werde sich zu Beginn des Jahres entscheiden. Falls es klappt, könnte die Krippe von Gisela Gerding im Schaufenster der Begegnungsstätte eine Station werden.

Die alte Dame sprudelt über vor Begeisterung, wenn sie über die Landschaft spricht. Dass sie es sich nicht nehmen lässt, sie selber aufzubauen, versteht sich von selbst. Ebenso dass sie immer gerne die Unterstützung des ehrenamtlichen Teams des Seniorentreffs annimmt.

„Hier gehört die Krippe hin“, sagt die 86-Jährige, und auch Mechthild Teigeler ist bewusst, dass sich bei Buddemeier in den Jahren vor der Corona-Pandemie immer viele Menschen um den Stall geschart haben. Gisela Gerding möchte ihr Erbstück an den Seniorentreff vererben. Nicht jetzt schon, irgendwann einmal. „Ich will die nicht wieder, die bleibt bei euch“, stellt sie klar. Es scheint ihr wichtig zu sein.

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