Neue Ausstellung bei Buddemeier
Sammeltassen strahlen um die Wette
Ladbergen
Beim Dekorieren der Sammelvitrine bei Buddemeier am Donnerstagvormittag wird schnell klar: Jede verbindet etwas Besonderes mit Sammeltassen – und die Seniorentreff-Leiterin Mechthild Teigeler und die engagierten Frauen des Oberstübchens hoffen, dass die neuen Ausstellungsstücke auch bei dem ein oder anderen Besucher ganz persönliche Erinnerungen wecken.
Anette Wohnfurter erinnert sich noch ziemlich genau, wie sie zu ihrem zehnten Geburtstag ihre erste Sammeltasse geschenkt bekam. „Gerne wurden die auch zur Konfirmation verschenkt“, wendet Gerda Kuck ein. „Gefüllt mit Bonbons sah das auch immer schön aus“, fügt Elsbeth Reinker hinzu. Und Mechthild Teigeler berichtet, dass schon ihre Mutter die schmucken Porzellantassen gesammelt habe.
Beim Dekorieren der Sammelvitrine bei Buddemeier am Donnerstagvormittag wird schnell klar: Jede verbindet etwas Besonderes mit Sammeltassen – und die Seniorentreff-Leiterin und die engagierten Frauen des Oberstübchens hoffen, dass die neuen Ausstellungsstücke auch bei dem ein oder anderen Besucher ganz persönliche Erinnerungen wecken. Denn nach Kamelen, Fingerhüten, Pins, Schuhen und zuletzt Fossilien haben nun die handbemalten Porzellantassen das Terrain in der beleuchteten Vitrine im Eingangsbereich erobert – und fallen dem Besucher mit ihrem besonderen Glanz direkt ins Auge.
Die Tradition der Sammeltasse, erzählt Mechthild Teigeler derweil, gehe zurück auf die Zeit des Biedermeier. Als Porzellan im frühen 19. Jahrhundert preiswerter wurde, habe sich auch in bürgerlichen Kreisen der Brauch entwickelt, Tassen zu sammeln oder zu besonderen Anlässen zu verschenken. Und auch dazu kann die Seniorentreff-Leiterin eine Geschichte beisteuern. Denn sie besitzt nicht nur selbst um die 20 Sammeltassen, die alle ihre ganz eigene Geschichte haben, sie hat auch schon mehrere verschenkt – eine vor sieben Jahren an ihre Freundin zur Silberhochzeit. „Die hatte ich im Oberstübchen gekauft. Auf der Tasse war der Berliner Fernsehturm zu sehen“, erzählt Mechthild Teigeler und berichtet von der persönlichen Beziehung des Silberpaares in die Hauptstadt. Entsprechend habe die Tasse noch heute einen Ehrenplatz.
Apropos Oberstübchen: Das Team hat nicht nur einige Schätzchen zur aktuellen Ausstellung beigesteuert, die rund 30 Frauen und Männer, die das Oberstübchen am Kirchpatt mittwochs von 10 bis 12 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr öffnen, haben auch noch um die 15 Tassen in ihrem großen Fundus, die sie verkaufen möchten. Ihre Feststellung: „Sammeltassen werden immer wieder gekauft“, sagt Elsbeth Reinker und erinnert sich an ein junges Mädchen aus München, das bei ihrer Oma urlaubte und von ihr 50 Euro erhalten habe – mit der Bemerkung „Kauf dir was Schönes“. Am Ende habe sie das Oberstübchen mit zwölf hübschen Sammeltaschen verlassen. Was die vier Frauen zu dem Schluss kommen lässt, „dass vieles von früher aktuell eine Renaissance erlebt – auch Sammeltassen.“
Seit 2006 öffnen die Ehrenamtlichen das Oberstübchen und laden zum Stöbern und Kaufen ein – und unterstützen mit dem Verkaufserlös in besonderem Maße die evangelische Jugendarbeit. Die Ausstellung bei Buddemeier wollen sie nutzen, um zusätzlich auf sich und ihre Schätzchen, die auf Abnehmer warten, aufmerksam zu machen. Übrigens: Aktuell würden sie sich besonders über Töpfe, Besteck und Dekorationsartikel freuen, die sie für den guten Zweck veräußern können.
Im Rahmen des „Ladberger Sommersummen“ wird das Oberstübchen am Sonntag, 26. Juni, ab 11 Uhr zum Stöbern einladen.
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