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Last-Minute und Hochwertiges frei

Heimische Reisebüros haben im zweiten Corona-Sommer jede Menge zu tun

Greven-Reckenfeld

Die Corona-Pandemie macht uns zu schaffen. Allmählich scheint der Alltag wieder zurückzukehren. Urlaub ist möglich. Welche Ziele laufen denn diesen Sommer besonders gut? Wir haben uns in den Reisebüros in Reckenfeld und Greven umgehört.

Von Peter Sauer

Meer erleben“-Inhaberin Kerstin Jöris Foto: Peter Sauer

Endlich wieder Laufkundschaft, endlich wieder (Reise-)Träume von Angesicht zu Angesicht erfüllen. Im Reckenfelder Reisebüro „Meer erleben - Reiselounge Greven“ ist Inhaberin Kerstin Jöris gut drauf: „Die Leute wollen alle raus und was anders sehen als den Corona-Alltag der vergangenen Monate.“

Mallorca und Griechenland sind die Renner

Die Kundenklientel ist gemischt. Neben den Onlinebuchern rufen jetzt deutlich mehr Leute an oder kommen direkt in das Fernweh stillende Reisebüro. „Mallorca und Griechenland sind nach wie vor sehr beliebt bei unseren Kunden“, sagt Kerstin Jöris.

Sie macht auch einen neuen Reisetrend aus, der stark mit dem neuen Alltagsleben im Umgang mit der Corona-Pandemie zusammenhängt. „Kreuzfahrten sind sehr beliebt geworden, auch weil die Schiffe wegen der Pandemie nur zu 60 Prozent belegt sind und die Reisenden auch bei den Landausflügen unter sich bleiben und keinen Kontakt zu Einheimischen haben.“

Wer an die deutsche Küste will, muss tiefer in die Tasche greifen

Wer jetzt noch in Deutschland kurzfristig mit dem eigenen Auto an die Nord- oder Ostsee fahren will, muss tiefer in die Tasche greifen: „An der deutschen Küste sind nur noch hochpreisige Urlaubsdomizile frei.

Eine ähnliche Situation gibt es im Reisebüro Weischer in Greven. Daniel Rosendahl ist Inhaber und fasst die Stimmung zusammen: „Die Grevener buchen vor allem Spanien, die Balearen und die Kanaren ebenso wie das Festland. Ebenso gut laufen diesen Sommer Griechenland und die Türkei.“

Und was machen jene Grevener, die wegen Corona ungern das Flugzeug benutzen wollen? „Die setzen auf die Anreise mit dem eigenen Auto.“ Das taten in den vergangenen Wintermonaten mehr als in der jüngsten Zeit.

Inzwischen gibt es wieder den gegenläufigen Trend. „Familien, die sich schon für den Urlaub mit dem Auto entschieden hatten, buchten wegen sinkender Inzidenzwerte im Juni wieder um – vom Auto auf den Flieger“, berichtet Daniel Rosendahl.

Österreich und Kroatien mit dem eigenen Auto

Als Alternative zur inzwischen fast ausgebuchten deutschen Küste empfiehlt Rosendahl den heimischen Autotouristen aktuell Urlaubsziele in Österreich oder Kroatien. „Da ist noch gut etwas zu bekommen.“

Doch Corona sorgt für ständige Updates. „Seit Anfang der letzten Woche haben wir einen kleinen Knick, nachdem Portugal und Russland zum Virusvariantengebiet erklärt wurden.“

Aktuelle Inzidenzveränderungen verunsichern manche Kunden bei den Buchungen. „Bislang gab es bei uns aber noch keine Stornierungen“, freut sich Rosendahl. „Wir hatten nur eine Umbuchungsanfrage, die sich aber danach wieder zerschlagen hat.“ Als Reaktion auf die aktuellen Zahlen in Spanien weichen die Urlauber vom Festland auf die spanischen Inseln aus.

Manche Urlaubsziele sind noch verschlossen

Geheimtipps könne er nicht viele nennen, da einige Ziele zu klein seien, als dass sie in Zeiten der Corona-Pandemie ihren Betrieb aufgenommen hätten. „Manche besonders ruhigen oder exklusiven Destinationen fallen aus, weil sie (noch) nicht angeflogen werden können, da die Maschinen zu leer sind. Bei anderen Zielen muss man umständlich umsteigen, etwa über Athen oder Ägypten, beziehungsweise deutlich längere Transfers in Kauf nehmen.

Manche wählen dann lieber Geheimtipps, die schneller zu erreichen sind, wie die Kykladen, die griechische Inselgruppe im Ägäischen Meer. Viele Touristen würden 2021 auf die „Massengebiete“ setzen, wie Heraklion.

Grundsätzlich haben die Reisebüros in Greven während der Corona-Pandemie deutlich mehr Arbeit zu erledigen – vor dem Hintergrund aktueller Updates. Aber das gehört auch für Daniel Rosendahl und sein Team vom Reisebüro Weischer zum Rundum-Service. gepaart mit der Freude, dass wieder Leute kommen, die einfach Lust haben spontan zu verreisen.. „Ich hatte zum Beispiel eine sehr kurzfristige Anfrage, die am Montagtag für Dienstag gebucht hatte und eine andere für Ende der Woche, das ist alles noch machbar. Die Last-Minute-Tickets lohnen sich.“

Jetzt ist wohl die beste Zeit

Der erfahrene Reiseexperte denkt zudem, dass die nächsten Wochen vor dem Hintergrund der Pandemie „die am besten abgesicherten Wochen“ sind.

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