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Ausleihsystem wird erweitert

Ab Herbst: Die „Bücherei der Dinge“ zieht in Lengerich ein

Lengerich

Zusätzliche Bücher, die durch Spielzeuge vorgelesen werden, nützliche Haushaltsgegenstände oder Zubehör für die nächste Party. Geht es nach dem Team der Stadtbibliothek soll es all dies schon bald vor Ort geben. Das Stichwort lautet: „Bibliothek der Dinge“.

Kerstin Austrup, Leiterin der Stadtbibliothek in Lengerich, schätzt die neuen Möglichkeiten, die die „Bibliothek der Dinge“ ab Herbst aufzeigen kann. Foto: Luca Pals

Tonie-Figuren sind der Renner. Das wissen alle, die Kinder Zuhause haben. Zusammen mit der dazugehörigen Lautsprecherbox können sie verschiedene Lieder und Geschichten abspielen. Bereits jetzt gibt es die Figuren und Helden der Kinder in der Stadtbibliothek in Lengerich zum Ausleihen. Schon bald wird sich das Angebot aber deutlich vergrößern: Insgesamt, so der Plan, wird das Sortiment in der Bibliothek am Rathausplatz um ein Vielfaches erweitert werden - durch die "Bibliothek der Dinge".

Hinter diesem Begriff steht ein Konzept, das unter anderem bereits in Greven und Warendorf, aber auch in ganz Deutschland Karriere macht. Den Antrag auf eine Förderung hat die Lengericher Einrichtung im Oktober des vergangenen Jahres eingereicht, vor nun einer Woche erreichte Kerstin Austrup die gute Nachricht: Das Land NRW stellt Fördergelder bereit - auf 8.000 Euro können sich die Verantwortlichen seitens Düsseldorf freuen, weitere 2.000 Euro steuert die Stadt Lengerich dazu. Über die künftigen Möglichkeiten in der Stadtbibliothek sei man auch in der Verwaltung gespannt, so Austrup. Die Leiterin der Einrichtung hat sich in den vergangenen Monaten zusammen mit ihrem Team mehrere Beispiele, etwa in Emsdetten, angeschaut und freut sich nun, dass alle zusammen in die „entscheidende Planungsphase“ gehen können: „Wir überlegen zurzeit zusammen, was wir anschaffen und den Nutzern in Zukunft anbieten wollen.“ Ab Herbst, so der Plan, soll das Projekt stehen und für alle Besucher im ersten Obergeschoss zugänglich sein.

Nachhaltig und sozial

Insgesamt verfolgt die„Bibliothek der Dinge“, die aus der Landesförderung der Bibliotheken mitfinanziert wird, „viele gute Ziele“, so Austrup: „Im Vordergrund steht natürlich der Gedanke der Nachhaltigkeit. Auch wir wollen uns somit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verschreiben, in dem wir künftig viele Gegenstände anbieten können, die Menschen vielleicht nur ein- oder zweimal brauchen.“ Der Gedanke geht hierbei an verschiedene Spiele oder etwa Gegenstände wie Bollerwagen, Discokugeln und vieles mehr - eben Dinge, deren Anschaffung zwar teuer, aber der Gebrauch nicht alltäglich ist.

Die Ausleihe soll über den üblichen Weg mit dem Bibliotheksausweis funktionieren, der Zeitraum kann variieren. Was genau im Sortiment angeboten wird, kann Austrup noch nicht sagen. Für diesen Zweck wird schon bald eine Umfrage unter allen Nutzerinnen und Nutzern durchgeführt, die ihre Wünsche angeben können - je nach Bedarf und der finanziellen Möglichkeit wird dann entschieden.

Kerstin Austrup, Leiterin der Stadtbibliothek Lengerich

Stichwort finanzielle Möglichkeiten: Ein zweiter, für Austrup wichtiger Aspekt der „Bibliothek der Dinge“ ist die soziale Teilhabe. Denn auch auf der Seite der Nutzer sei in der aktuellen Zeit die finanzielle Situation vielleicht etwas schwieriger, durch das breitere Ausleihmodell könnten neue Möglichkeiten für die Menschen entstehen, ohne das diese tief ins Portemonnaie gegriffen werden muss.

Aber bis es soweit ist, wird noch etwas Zeit vergehen: Bis Herbst müssten die Verantwortlichen sich dann auch noch Gedanken zu einem passenden Namen machen - in der Verlosung ist aktuell „Krimskrams und mehr“.

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