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Imker muss helfen

Bienenschwarm in der Innenstadt sorgt für Feuerwehreinsatz

Lengerich

Ein freifliegender Bienenschwarm hat am Dienstagnachmittag die Feuerwehr auf den Plan gerufen. Die Insekten hatten sich an der Ecke Altes Pastorat/Münsterstraße in einem Baum niedergelassen. Die Blauröcke bemühten sich, einen Imker zu finden. Bevor das gelang, zog der Schwarm weiter und ließ sich in einem Busch in der Innenstadt nieder.

Michael Baar

Ungewöhnlich: Am Baum hatten sich die Bienen nicht in einer Traube, sondern über eine Länge von ungefähr einem Meter am Stamm verteilt. Foto: Dr. Hans-Dieter Rogge

Leichte Aufregung, als die Tausende von Bienen dann ihren Standort in einen kleinen Strauch an der Raiffeisenstraße verlegten. Doch die Hilfe nahte in Person von Viktor Lerch. Der Lengericher Imker stellte in unmittelbarer Nachbarschaft des Busches einen Transport-Bienenstock auf. Nach und nach nahmen die Insekten diese Behelfsunterkunft an. Allerdings verblieb noch stundenlang eine große Traube an Bienen in dem Strauch.

Ältere "Majestät" sucht neues Domizil

Vermutlich, so erzählte der Fachmann, habe sich der Schwarm auf den Weg gemacht, da es in einem Bienenstock zwei Königinnen gegeben habe. Die ältere „Majestät“ habe sich dann mit einem Teil des Volkes aufgemacht, ein neues Domizil zu finden.

Dafür war der Baum an der Straßenecke schlechterdings ungeeignet. Allerdings bot er den ungewöhnlichen Anblick, dass sich die Tiere nicht in einer dicken Traube um die Königin versammelten, sondern sich längs am Stamm aufhielten – umschwärmt von weiteren Hunderten Bienen.

Viktor Lerch mit zwei der Wabenwände aus dem Transport-Bienenstock, auf denen sich zahlreiche Insekten tummeln. Foto: Michael Baar

Umzug von Baum zu Busch

Eines oder mehrere dieser Tiere, so vermutete Viktor Lerch, habe dann wohl den Busch entdeckt. Der sei offenbar von den Insekten als besser geeignet als der Baum eingeschätzt worden. Mit der Folge, dass sich der Schwarm in einer dichten Wolke auf den kurzen Weg zum Strauch machte.

Nachdem der Imker seinen Transportkorb in unmittelbarer Nähe des Gewächses aufgestellt hatte, hieß es warten. Nach und nach krabbelten immer mehr Bienen in den Stock. „Haben Sie Angst vor Bienen?“ Diese Frage des Fachmanns überraschte. Doch kurzentschlossen ging es durch die Grünanlage zum Transportbehälter. Vorsichtig nahm Viktor Lerch den Deckel ab, hob eine der Wabenwände heraus.

Krabbeln um Leben und Tod

Hunderte Bienen krabbelten über die beiden Seiten. An einer weiteren Wand hatten sie bereits mit der Bildung von Waben begonnen. Trotzdem musste der Lengericher weiter auf das Prinzip Hoffnung setzen. „Wenn die Königin mit in den Stock kommt, wird das Volk gerettet“, sagte er. Sei das nicht der Fall, könnten die Insekten in einer der kommenden – als kühl angekündigten Nächte – zu Tode kommen.

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