Friedel Snethkamp will Menschen helfen
„Das Sofa ist nicht meins“
Lengerich
„Das Sofa ist nicht meins“, sagt Friedel Snethkamp. Er muss und will aktiv sein – ehrenamtlich. Und da ist im Lauf der Jahrzehnte einiges zusammengekommen.
„Wer rastet, der rostet“, findet Friedel Snethkamp. Ein Schicksal, das dem umtriebigen Lengericher kaum drohen dürfte. Obwohl seit mittlerweile zehn Jahren im Ruhestand – der Maschinenbauermeister war 48 Jahre lang bei der Firma Dyckerhoff Buzzi beschäftigt und bietet dort immer noch Werksführungen an – ist der 72-Jährige ständig unterwegs. Als Sänger, als Schütze, als nimmermüder Organisator von Typisierungsaktionen für die DKMS.
„Das Sofa ist nicht meins“, sagt er entschieden und erzählt von seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Bereits 1967, gerade 17 Jahre alt, sei er dem Männergesangverein Heimatklang Settel beigetreten. Während seiner 30-jährigen Vorstandsarbeit brachte er es dort zum ersten Geschäftsführer, eine Position, die er 21 Jahre inne hatte, war für neun Jahre erster Vorsitzender, ehe er 2007 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Der plattdeutschen Theatergruppe des MGV Heimatklang Settel gehörte er, gemeinsam mit seiner Frau, der „Heidi Kabel des Theaters“, fast ein Vierteljahrhundert an.
Bestandteil der Gesellschaft
Seit 2008 ist Friedel Snethkamp im Vorstand des Sängerkreises Nordwestfalen tätig. Sind in einem der Chöre in der Region verdiente Sänger zu ehren, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie ihre Ehrenurkunden aus den Händen Snethkamps entgegennehmen, der nicht verhehlt, dass die Corona-Jahre den Chören nicht gut getan haben. Viele ältere Sänger hätten in den vergangenen zwei Jahren gemerkt, dass es daheim auf dem Sofa auch nicht schlecht ist und kämen nun nicht mehr zu den Proben. Junge Leute für eine Mitgliedschaft in einem regelmäßig probenden Chor zu gewinnen und womöglich für die ehrenamtliche Mitarbeit im Vorstand zu gewinnen, sei leider auch nicht einfach, weiß Snethkamp. Dabei sei das Ehrenamt doch „ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.“
Ursprünglich aus Settel stammend, war es für den 72-Jährigen keine Frage, dass er Mitglied des dortigen Schützenvereins wurde. Seit vielen Jahren, erzählt er, halte er während des Schützenfestes, auf dem er übrigens 2007 den Vogel abschoss, die Gedenkrede für die gefallenen und vermissten Soldaten der Bauerschaft Settel am Ehrenmal.
Dass er auch Mitglied im Schützenverein Wechte ist, wo er von 2001 bis 2019 als Oberst aktiv war und 1989 sogar Schützenkönig wurde, hat er seinen Nachbarn zu verdanken. Als er sich nach seiner Hochzeit in Wechte niederließ bekam er von ihnen eine klare Ansage: „Wer in Wechte wohnt, muss in den Schützenverein.“
Herzensangelegenheit
Eine echte Herzensangelegenheit ist für Friedel Snethkamp, der seit 2004 im Stiftungsrat der Bürgerstiftung der Gempt-Halle tätig ist, sein Engagement zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Er selbst hatte im Jahr 2004 gerade an einer Typisierungsaktion teilgenommen, als ihm die Mutter eines jungen Nachbarn von dessen Leukämie-Erkrankung erzählte. Für Snethkamp, der 2005 Stammzellenspender für einen damals 49-jährigen Finnen war, der sich heute, sehr zur Freude des Spenders, bester Gesundheit erfreut, die Initialzündung, auf eigene Faust eine Typisierungsaktion zur organisieren. Mit Unterstützung der Helios-Klinik fand am 25. März 2006 die erste in Lengerich statt. Seither hat Friedel Snethkamp 26 dieser Aktionen organisiert. „2352 Menschen sind meinem Aufruf gefolgt. Von den neu registrierten Spendern haben bereits 21 Menschen für einen Patienten Stammzellen gespendet. Außerdem konnte ich Spendengelder im hohen fünfstelligen Euro-Bereich für die Aktionen entgegennehmen“, erzählt er voller Stolz. Die Vorbereitungen für eine weitere Typisierungsaktion am 26. Januar 2023 im HAG haben schon begonnen. Anderen Menschen zu helfen – Friedel Snethkamp ist das ein echtes Anliegen. Darum hat er beim DRK auch schon 131-mal Blut gespendet.
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