Polizei-Dienst über Weihnachten
Daumen hoch für Freunde und Helfer
Lengerich
Dennis Brink hat an Heiligabend Spätschicht gehabt. Das mache ihm nicht aus, versichert der 27-Jährige. Er ist als Polizist in der Polizeiwache Lengerich im Dienst.
Heiligabend – eigentlich ein Tag der Ruhe und Besinnlichkeit im Kreis der Familie. Bei vielen gehört natürlich auch der Gottesdienst zum 24. Dezember dazu. Und natürlich das gemeinsame Essen und die Bescherung. Aber manch einem macht die Arbeit bei alldem einen Strich durch die Rechnung. Die Polizei beispielsweise steht rund um die Uhr bereit. In der Lengericher Wache hat Dennis Brink an Heiligabend Spätschicht – wie schon in den vergangen Jahren. „Dass macht mir aber gar nichts aus“, versichert der 27-Jährige.
Los geht es für den Emsdettener um 13.30 Uhr, nach 21.30 Uhr folgt der Wechsel mit den Kollegen aus der Nachtschicht. Die haben dann bereits Geschenke ausgepackt, schön gegessen und den Heiligabend mit der Familie verbracht. Für Brink geht das Weihnachts-Programm dann erst richtig los: „Ich feiere wieder mit meiner Lebensgefährtin und den Schwiegereltern. Das ist problemlos möglich, weil wir alle ein Haushalt sind. Um 22 Uhr komme ich dazu. Dann sitzen wir meist noch gemütlich und sehr lange zusammen.“
Dass er mit seinem Dienst anderen Kollegen, die womöglich Kinder haben, ein Fest im Kreis der Liebsten ermöglicht, freut den Beamten fast am meisten. Der positive Nebeneffekt für ihn: Wer sich für die Weihnachtstage zum Dienst einträgt, bekommt meist an Silvester frei: „Da kann ich mit meiner Freundin in das neue Jahr starten. Das ist mir sehr wichtig.“
Die personelle Ausstattung auf der Wache an der Bahnhofstraße ist an Heiligabend übrigens wie an anderen Tag auch. „Wir wollen an Heiligabend den Bürgerinnen und Bürgern schließlich die gleiche Sicherheit bieten wie das ganze Jahr über“, sagt Dennis Brink. Erfahrungsgemäß seien der 24. Dezember und auch der erste und zweite Weihnachtstag aber meist ruhig: „Ich kann mich an keinen großen Vorfall in den vergangenen Jahren erinnern.“ Und das ist auch in diesem Jahr so gewesen.
„Unseren Diensten – wie das regelmäßige Streifefahren – gehen wir natürlich trotzdem nach.“ Was er nicht nur für selbstverständlich, sondern auch für wichtig hält: „Gerade wenn die Menschen in den Gottesdiensten sind, das Haus verlassen haben, müssen wir darauf achten, dass der Tannenbaum nicht geplündert wird“, formuliert der junge Beamte die Herangehensweise locker-flockig. Außerdem sei es selbstverständlich, dass die Polizei auch über die Feiertage Präsenz in der Öffentlichkeit zeige.
Dass werde von der Bevölkerung auch so wahrgenommen. Ein Beispiel: „Vor zwei Jahren sind wir an einer Kirche vorbei gefahren, als die Menschen gerade aus dem Gottesdienst kamen. Einige haben den Daumen gehoben, viele uns Frohe Weihnachten gewünscht und sich bedankt, dass wir auch an Heiligabend für sie da sind.“
Generell beobachte er zwar, dass der Respekt gegenüber der Polizei in Teilen der Gesellschaft sinke, in Lengerich bestehe aber ein gutes Verhältnis zwischen Bürgern und Ordnungshütern. Auch die Einhaltung der Corona-Regeln wie das Tragen der Masken sei in Lengerich kein Problem: Wenn es doch einmal Verstöße gebe, „lässt sich dass dann schnell klären“.
Seitdem er im Sommer 2016 sein Studium in Münster abgeschlossen hat, arbeitet Dennis Brink in Lengerich: „Die Entscheidung, Polizist zu werden, bereue ich nicht. Ich komme jeden Tag gerne hierhin. Zum einen haben wir ein sehr gutes Team mit einem starken Zusammenhalt, zum anderen wird es in diesem Beruf nie langweilig, weil jeder Tag neue Aufgaben bereit hält.“
Apropos Team: In der Adventszeit gibt es auch in der Wache an der Bahnhofstraße kleine Feierlichkeiten, einen Tannenbaum und – wie erhofft – einen ruhigen Dienst an den Feiertagen.
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