Weihnachtspost von Lore und Maik Bohm
„Ein schwieriges Jahr“
Lengerich/Swakopmund
Knapp zwei Monate war der Brief unterwegs, den Lore Bohm im Oktober in Swakopmund in Namibia zur Post gegeben hat. Darin berichtet die Lengericherin von ihrem Projekt „Kleine Engel“ in dem südafrikanischen Land. 2003 hat es die ehemalige Lehrerin am Hannah-Arendt-Gymnasium ins Leben gerufen. Inzwischen unterstützt sie ihr Sohn Maik bei dem Projekt.
Nachfolgend ihr Gruß an alle Lengericherinnen und Lengericher:
„Das war wirklich ein schwieriges Jahr – 2020 – Corona! Mitte Januar begann das Jahr ganz normal: die Schulen überfüllt, die Kindergärten gut besucht. Im Februar hatten noch nicht alle Schulkinder einen Schulplatz, die Kindergärten voll, alle waren aus den Sommerferien zurück.
Und dann kam Corona – ab März alle Bildungsstätten und öffentlichen Einrichtungen geschlossen! Swakopmund entwickelte sich zu einer toten Stadt, kein Tourismus, im Lauf der nächsten sechs Monate gaben 68 Geschäfte auf. Die Arbeitslosigkeit stieg in den Townships auf circa 90 Prozent. Von allen Kindern unserer vier Kindergärten hatten nur noch sechs Familien ein Einkommen!
Die Zahl der Infizierten und Todesfälle hielt sich in Namibia in Grenzen – aber die Menschen hungerten! Jede Woche wurden aus diesem Grund mit Hilfe von Spendengeldern aus Deutschland drei Autos mit Lebensmitteln vollgepackt und an circa 200 Familien in den Townships nach Listen verteilt. Auch das Waisenhaus in Hentiesbay wurde versorgt, sowie einige Einzelpersonen in Walfischbay.
Mein sohn Maik, Anja und konny – zwei engagierte Frauen – hatten sich zusammengetan, in Kooperation geht alles besser, kein Kind unserer Einrichtungen ist verhungert. Seit dem 21. September darf ich auch wieder mit, aber die Normalität wird sich erst wieder Mitte Januar 2021 einstellen. Das Jahr ist noch nicht zu Ende, aber vorüber . . . ein verlorenes Jahr!
Danke an alle für Hilfe und Unterstützung, wir gehen hoffnungsvoll ins Jahr 2021, trotz allem fröhliche Festtage, Maik und Lore Bohm“.
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