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Regionale Produkte aus dem Automaten

Eintöpfe sind der Renner

Lengerich

Lange haben sie über die Idee nachgedacht, jetzt halten Henner und Ulrich Erpenbeck den richtigen Zeitpunkt für gekommen. Sie haben einen Automaten-Supermarkt aufgestellt. Ob Milch, Eier, Kartoffeln oder westfälischer Schinken und Eintöpfe. „Für den kleinen Einkauf, wenn man was vergessen hat, ideal“, meint Henner Erpenbeck.

Michael Baar

Henner Erpenbeck beim Nachfüllen des „Supermarkts“ mit Eintöpfen, Bierknackern und Eiern. Foto: Michael Baar

Ein prüfender Blick: Henner Erpenbeck dreht die Portion etwas nach links. Jetzt ist das Etikett, auf dem die Inhaltsstoffe aufgelistet sind, und das Mindesthaltbarkeitsdatum gut zu erkennen. „Kartoffelsuppe“ steht ganz oben. Noch ein paar Packungen Bierknacker nachgeschoben, zwei Zehner-Paletten mit Eiern ins Fach gestellt. Der 30-Jährige schließt die Tür. „Alle Regale im Supermarkt sind wieder gefüllt“, lacht er.

Das mit dem Supermarkt ist nicht wörtlich zu nehmen, aber ein Stück weit passt das schon zu dem Automaten, der an der Schulstraße auf dem Gelände der Firma Stille & Co. steht. Milch, Joghurt, Plätzchen, Weingummi, Suppen, Aufschnitt, Gurken, Honig, Marmelade, Eier aus Freiland- und Bodenhaltung, Kartoffeln und Pumpernickel stehen in den Regalreihen. Klar, der bekannte Westfälische Knochenschinken von Erpenbeck ist auch einsortiert.

Die Idee zu diesem Automaten ist nicht neu. „Wir sind seit vielen Jahren auf der Spargel- und Beerenfruchtmesse in Karlsruhe“, erzählt Ulrich Erpenbeck. Den Nachbarstand habe ein Automatenaufsteller. „Der hat immer gesagt, das wäre auch was für uns.“ Jetzt halten Vater und Sohn die Zeit für reif.

Kontaktloses bezahlen ist ebenso möglich wie der Einkauf mit Bargeld. Der kleine Stand – optisch an das Erpenbecksche Torhaus angelehnt – ist barrierefrei und ein Einkauf rund um die Uhr möglich. „Alles regionale Produkte“, betont Henner Erpenbeck. Die Preise orientieren sich an dem, was die Kunden im Hofladen bezahlen müssen. Was der Junior für fair hält.

Seit Ende November steht der Automat, in dessen Innerem kontant fünf Grad Celsius herrschen. Die ersten Erfahrungen sind gut. „Eintöpfe laufen super“, berichtet Henner Erpenbeck. Einen Grund dafür sieht er in der Portionsgröße. „Das reicht für einen, es ist lecker, man ist satt, hat aber kein Völlegefühl“, so seine Erfahrung.

Dabei sei die Zielgruppe nicht auf Singles beschränkt. „Wer beim Einkauf die Milch vergessen hat, kann sie hier eben holen und braucht dafür nicht extra noch mal in den Supermarkt und an der Kasse Schlange stehen“, nennt Ulrich Erpenbeck einen praktischen Vorteil.

Bevorzugt angesteuert wird der Mini-Markt in der Feierabendzeit zwischen 17 und 19 Uhr sowie morgens. Neben den Eintöpfen sind Bierknacker, Aufschnitt und Schinken die Renner.

Dann der Praxistest: Karte ans Gerät halten, mit Buchstaben und Ziffern das gewünschte Produkt auswählen, noch mal die Karte vorhalten. Im Automaten setzt sich ein Lift in Bewegung. Keine Minute später liegt der Einkauf im Entnahmefach. Neugierig, was der Zeitungsmann gekauft hat? Unter uns: Bierknacker, lecker!

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