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Kontrollen am Canyon

Kreis will wieder aktiv werden

Lengerich

Das Gelände des Canyon steht unter Naturschutz. Was bei gutem Wetter allerdings zahlreiche Menschen nicht davon abhält, in dem „Blaue Lagune“ genannten Gewässer zu baden und sich zu sonnen. 2018 sind nach Kontrollen vom Kreis Steinfurt 549 Bußgeldverfahren eingeleitet worden. Auch in diesem Jahr soll kontrolliert werden.

Paul Meyer zu Brickwedde

Naturschutz und Badevergnügen – das geht am Canyon nicht zusammen. Also setzt der Kreis wieder einen Sicherheitsdienst ein, um Verstöße gegen die bestehenden Verbote zu ahnden. Foto: Paul Meyer zu Brickwedde

Wer einen der bisherigen warmen Tage genutzt hat, um am Canyon ein illegales Sonnenbad zu genießen, brauchte nicht befürchten, dafür zur Kasse gebeten zu werden. Nach Angaben des Kreises hat es in diesem Jahr noch keine Kontrollen durch einen Sicherheitsdienst gegeben. Das werde sich in den kommenden Wochen und Monaten aber ändern.

Sommer für Sommer das gleiche Prozedere: Bei schönem Wetter kommen Ausflügler auf das auch als „Blaue Lagune“ genannte Terrain. Wer sich umhört und umschaut, stellt fest, dass viele Auswärtige unter den unerwünschten Besuchern zu finden sind. Das Gelände steht seit Langem unter Naturschutz, sowohl seltene Tier- als auch Pflanzenarten sind dort heimisch.

Zu deren Schutz wurden in der Vergangenheit einige Maßnahmen in die Wege geleitet. Es gibt Hinweis- und Verbotsschilder sowie Zäune. Am Nordhang wurden Büsche und Bäume entfernt; eine Ziegenherde weidet dort und hält das Grün kurz, so dass der Blick aufs Wasser und die Uferbereiche zumindest teilweise frei ist. Und seit 2013 ist der Sicherheitsdienst im Einsatz.

Allein im vergangenen Jahr seien 549 Bußgeldverfahren gegen Canyonbesucher eingeleitet worden, teilt der Kreis auf Anfrage der WN mit. Wie viele es 2019 sein werden, hängt nicht zuletzt vom Wetter ab. Kontrolliert werde das ehemalige Steinbruch-Gelände „situationsangemessen“, heißt es aus Steinfurt.

Über den Schutz der Natur hinaus stellt sich auch noch die Frage der Sicherheit der Canyon-Besucher. Insbesondere junge Männer haben in der Vergangenheit immer wieder den mehr als waghalsigen Sprung vom hohen Steilufer am Südrand ins Wasser gewagt. Im Juni 2014 war dort ein damals 16-Jähriger zu nahe an den Abgrund gekommen, abgerutscht und rund 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Der Jugendliche zog sich dabei schwere Verletzungen zu.

In Folge dieses Unfalls hatte es seinerzeit eine Diskussion in der Lokalpolitik über den Canyon gegeben und die Frage, wie das unbefugte Betreten verhindert werden könnte. Seitens der Stadtverwaltung wurde da schon auf Kontrollen, Zäune und Verbotsschilder hingewiesen.

Dass all das offenbar bei einigen Menschen keine nachhaltige Wirkung zeigt, wird in den kommenden Wochen vermutlich wieder zu beobachten sein.

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