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Seminar des Imkervereins

Nachwuchs auf Honig-Schleuderkurs

Lengerich

Welche Obacht erforderlich ist, um aus Bienenwaben den Honig zu gewinnen – das war Thema eines Kursus des Imkervereins Lengerich für den Nachwuchs.

Jungimker vor Armin Linkes Bienenschaukasten (von links): Matthias Funk, Armin Linke, Peter Klassen, Stefan Walter, Christa Burgbacher, Lydia Burgbacher und Veronika Klassen. Foto: Imkerverein Lengerich

Gern stellt man sich das Imkern als pure Idylle vor: Der Imker sitzt im Schatten des Bienenhauses, schmaucht gemütlich sein Pfeifchen und guckt den Bienen beim Eintragen von Pollen und Nektar zu. Im Herbst holt er die randvoll gefüllten Honiggläser aus dem Bienenhaus und erfreut sich der reichen Ernte.

Dass es beim Imkern neben viel Freude auch richtig Arbeit gibt, erfahren gerade Jungimker in einem Honiglehrgang, den die bienenkundige Biologin Dr. Pia Aumeier – coronabedingt online – durchführt. Je drei angehende Imkerinnen und Imker kamen jetzt bei Armin Linke, Honigwart des Imkervereins Lengerich, in Hohne zum praktischen Teil des Kurses zusammen, um sich die notwendigen Schritte bei der Honigernte anzueignen.

Armin Linke hatte auf seinem Bienenstand alle Vorbereitungen für passendes Anschauungsmaterial getroffen und volle Honigwaben in ausreichender Zahl ausgewählt. Kern der Übung für die Jungimker ist das „Entdeckeln“ der Honigwaben.

Alle Teilnehmer erprobten ihre Geschicklichkeit, den Wachsbelag abzutragen, mit dem die Bienen ihren Honig überziehen und damit signalisieren, dass er erntereif ist. Traditionell ist das Verfahren, das Wachs mit einer speziellen feinzackigen Gabel zu entfernen; technikaffine Teilnehmer erzielten aber auch mit Föhn oder einem elektrisch erwärmten Spatel gute Ergebnisse.

Nach dem Entdeckeln kam der Schleuderkursus an die Reihe. Dabei war zu erfahren, wie man die honigschweren Waben in die Schleuder setzt, mit welcher Geschwindigkeit der Honig aus den Waben geschleudert wird, ohne dass diese Schaden nehmen, und ob von Hand oder elektrisch betriebenes Schleudern angemessen ist. Als der erste Honig golden aus der Schleuder lief, schlug jedes Jungimker-Herz höher.

Damit war die Arbeit aber nicht vorbei. Der Honig musste noch durch drei Siebe in den Spezialbehälter fließen, in dem er ausreifen muss. Später wird er ein letztes Mal von Wachsresten gereinigt und dann gestampft, so dass er am Ende cremig wird und so bleibt. Für manche war da die Information lohnend, dass es auch für diese Arbeit eine maschinelle Alternative gibt.

Nach gut zwei Stunden praktischer Übung informierte Armin Linke noch über die teilweise kniffligen Bedingungen, unter denen der Deutsche Imkerbund seinen Segen für das Vermarkten des eigenen Honigs gibt. Dazu zeigte der Honigwart an einigen Proben, was bei falscher Behandlung des Honigs schiefgehen kann.

Schließlich wies er auf den öffentlich zugängigen Bienen-Schaukasten vor seinem Haus hin, bevor sich die Jungimker-Gruppe mit Dank an den Kursusleiter und freudiger Erwartung der auf sie zukommenden Arbeit an den eigenen Bienen trennte.

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