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Kaufinteressent für das CVJM-Gebäude hat Angebot zurückgezogen

Noch ist im Hook nicht Schluss

Lengerich

Auch nachdem vor ein paar Monaten bekannt geworden war, dass der CVJM seine Bleibe im Hook verlassen soll, ist unklar, wie genau es weitergehen wird. Zwar möchte die evangelische Kirchengemeinde das Haus veräußern, doch ein Käufer fehlt. Und wann der CVJM ins Martin-Luther-Haus zieht, steht auch noch nicht fest.

Mareike Stratmann

Die Pforte zum CVJM-Haus steht offen – und wird es auch noch etwas bleiben: Aktuell ist nicht klar, wann der Verein als Übergangslösung in die dritte Etage des Martin-Luther-Hauses zieht. Die wird gerade dafür vorbereitet. Foto: Mareike Stratmann

Den Abschied aus ihrem geliebten Domizil im Hook 15 haben die Aktiven und Ehemaligen des CVJM Lengerich (Christlicher Verein junger Menschen) bereits Ende September gefeiert. Ohne allerdings zu wissen, wann es an anderer Stelle wie genau weitergeht. Fest steht aktuell nur, dass der Verein, der vor Ort mit großem Engagement christliche Kinder- und Jugendarbeit betreibt, nicht schon zum Jahresende raus muss.

Der Hintergrund: Die evangelische Kirchengemeinde will das denkmalgeschützte, aber in die Jahre gekommene Gebäude, das sie dem CVJM 30 Jahre lang zur Verfügung gestellt hat, veräußern und die Gemeindearbeit dauerhaft unter einem Dach bündeln (die WN berichteten). Bis ein neues Gemeindehaus gebaut ist, in dem dann auch der CVJM seinen Platz haben soll, soll dem Verein die circa 200 Quadratmeter große dritte Etage im Martin-Luther-Haus zur Verfügung gestellt werden. Eine notwendige Genehmigung des Kreises liegt laut Pfarrerin Sybille Liening – sie ist Vorsitzende des Presbyteriums – mittlerweile vor. An der Bereitstellung der Räume werde „mit Hochdruck“ gearbeitet, sagt sie – ohne dabei ins Detail zu gehen.

Das heißt: Wann der Umzug über die Bühne geht, steht in den Sternen. „Es gibt weiteren Gesprächsbedarf“, gibt sich Sybille Liening zugeknüpft und verweist wie auch der CVJM-Vorsitzende Matthias Groppe auf eine bevorstehende Presbyteriums-Sitzung am Donnerstag, 13. Dezember, bei der das Thema auf der Tagesordnung steht.

Nachdem die Emotionen ob des drohenden Umzugs ins Martin-Luther-Haus, wo dem Verein für seine Arbeit beispielsweise kein Garten zur Verfügung steht, im Sommer auch in der Öffentlichkeit hochgekocht waren, verweist Groppe auf „aktuell sehr gute Gespräche in angenehmer Atmosphäre“. Er zeigt sich überzeugt, dass man sich auf einem guten Weg befindet und „gemeinsam ein tragfähiges Konzept“ auf die Beine stellen wird. Mit Rücksicht darauf, möchte er sich zum aktuellen Stand der Planungen nicht weiter äußern.

Auch Sybille Liening versichert im Namen des Presbyteriums, dass man an einer guten Lösung für alle Beteiligten interessiert sei und dem CVJM „alle möglichen Hilfen wie ein Umzugsunternehmen“ zur Verfügung stellen werde. Zwar bleibe es seitens der Kirchengemeinde dabei, dass der CVJM „möglichst zügig“ aus dem Gebäude im Hook ausziehen soll, dass die Aktiven des CVJM aber schon bald ohne Bleibe dastehen könnten, verneint sie rigoros: „Zu Jahresbeginn sitzt ganz sicher niemand auf der Straße.“

Das dürfte nicht zuletzt auch daran liegen, dass das Gebäude im Hook noch nicht verkauft ist. Vor zwei Wochen hat vielmehr der letzte ernsthafte Interessent sein Angebot zurückgezogen, wie Michael Wegers aus der Bau- und Liegenschaftsabteilung des Kirchenkreises Tecklenburg auf WN-Nachfrage bestätigt.

Ergo steht die evangelische Kirchengemeinde momentan ohne Käufer da. „Mit der offensiven Vermarktung werden wir ab Januar 2019 starten“, so Wegers. Was die Suche vermutlich nicht erleichtern dürfte, ist die Tatsache, dass allein das denkmalgeschützte Gebäude in das Eigentum des Käufers übergehen würde. Für das Grundstück käme das Erbbaurecht zum Tragen.

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