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Mobiles Impfzentrum bezieht Freitag die Gempt-Halle

Ohne Termin zum Piks

Lengerich

Eine Erstimpfung mit dem Impfstoff Biontech/Pfizer oder eine Einmal-Impfung mit dem Impfstoff Johnson&Johnson – diese Entscheidung müssen Impfwillige treffen, wenn sie am Freitag zwischen 15 und 18 Uhr ohne Terminvereinbarung in der Gempt-Halle den Piks gegen das Coronavirus erhalten wollen.

Von Michael Baar

Friedhelm Thielen bespricht mit Michael Rottmann und Ludger Dierkes (von rechts) den Aufbau des mobilen Impfzentrums am Freitag in der Gempt-Halle. Foto: Michael Baar

Wer bislang – aus welchen Gründen auch immer – noch keine Impfung gegen das Coronavirus erhalten hat, sollte sich am Freitagnachmittag etwas Zeit nehmen. Von 15 bis 18 Uhr ist in der Gempt-Halle Gelegenheit, den Piks zu bekommen. Zur Wahl stehen die Impfstoffe Biontech/Pfizer (ab 16 Jahren) und Johnson & Johnson (ab 18 Jahren).

„Leer ausgehen wird keiner“, versichert Friedhelm Thielen. Das mobile Impfteam werde jeweils etwa 200 Dosen der Impfstoffe dabei haben. Sollte das nicht reichen, „ist der FMO nicht weit, wo ich Nachschub holen würde“, sagt der Verwaltungsleiter des Impfzen-trums des Kreises Steinfurt. Doch so weit, das zeigen die Erfahrungen in anderen Orten, wird es auch in Lengerich wohl nicht kommen. Der „Spitzenwert“ steht bei gut 250 Impfungen innerhalb der drei Stunden, berichtet er beim Ortstermin in der Gempt-Halle.

Dort bespricht er mit Hallenmanager Michael Rottmann und Ludger Dierkes, Leiter Zentrale Dienste in der Stadtverwaltung, was am Freitag alles bereit stehen muss. Stellwände, so zehn Stück, hätte Friedhelm Thielen gerne. „Wir haben nur eine“, kann Michael Rottmann nicht wirklich helfen. So vier bis fünf könnte Ludger Dierkes nach einem Telefonat beisteuern. „Ein paar haben wir auch“, hakt der Verwaltungsleiter diesen Punkt auf seiner Liste ab.

Im Foyer der Halle stehend, erläutert er kurz, wie er sich den Aufbau am Freitag vorstellt. Unter dem Vordach sollten bis zu sechs Stehtische aufgestellt werden. „Dort können die Besucher die Unterlagen ausfüllen.“ Am Eingang werde dann kontrolliert, ob die betreffende Person alle erforderlichen Dinge – neben den gerade ausgefüllten Unterlagen ein Ausweisdokument und einen (wenn vorhanden) Impfpass – dabei haben.

Nach der vorgegebenen ärztlichen Beratung geht es ins Hallenschiff 1 zum eigentlichen Impfen. Anschließend sollen sich die Geimpften 15 Minuten ausruhen. Während der Zeit werden ihre Impfunterlagen auf den neuesten Stand gebracht. Die Halle verlassen sollen die Gäste durch die Stahltür an der Westseite. „Die müssen wir im Blick haben“, sagt Friedhelm Thielen. Auf die fragenden Blicke seiner Gesprächspartner nennt er auch den Grund: „Einige vergessen sonst, ihre Unterlagen mitzunehmen. Und dann fehlt ihnen der Nachweis, dass sie geimpft worden sind.“

Bleibt noch die Frage, wo das Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr stehen soll: vor oder neben der Halle? Es soll als Blickfang dienen mit seinem in zehn Metern Höhe rotierenden Blaulicht. Kurze Beratung, der Wagen kommt auf den Parkplatz westlich der Halle. Vier Reklametafeln werden in der Innenstadt aufgestellt. „Sie sollen auch auf den Impftermin hinweisen“, erläutert der Verwaltungsleiter.

War‘s das? Nein, ein zweiter Kopierer wäre nicht schlecht. Ludger Dierkes verspricht, dass die Stadt einen stellen wird. Damit steht der grobe Rahmen. Jetzt müssen nur noch die Leute kommen.

Dabei haben Stadt und Kreis Zielgruppen ins Visier genommen, die vermutlich nicht so ohne weiteres einen Termin im Impfzentrum am FMO buchen würden. Dazu gehören beispielsweise Menschen in schwierigen Verhältnissen oder mit Sprachproblemen. Bei einigen, so vermutet Friedhelm Thielen, könnte auch Unkenntnis über die Wirkungsweise der Impfung hinzukommen.

Die Stadt hat versucht, genau da anzusetzen. Ein Flyer in sechs Sprachen liegt in zahlreichen sozialen Einrichtungen aus. Dankbar ist Ludger Dierkes, dass der Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ den Flyer bei seiner Zielgruppe, den Arbeitsmigranten, von Haus zu Haus verteilt.

Dass am Freitag keine Kinder geimpft werden, hat einen einfachen Grund: „Wir haben keinen Kinderarzt“, verweist Friedhelm Thielen auf die aktuelle Vorgabe des Landesgesundheitsministeriums.

Dass Interessierte keinen Termin vereinbaren müssen, sieht er als Vorteil. „In den anderen Kommunen haben wir die Erfahrung gemacht, dass das ganz zügig läuft.“ Sollten am Freitag weniger als 100 Dosen verimpft werden, „wäre ich enttäuscht“. Sein Wunsch läuft auf 200 und mehr hinaus. Wer‘s am Freitag nicht schafft: am 10. September wird ein zweiter Termin angeboten.

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