Offener Ganztag an der Grundschule Stadt wird aufgestockt
Platz für alle Kinder
Lengerich
Gute Nachricht für die Eltern, die ihre Kinder ab dem Sommer zur Offenen Ganztagsschule der Grundschule Stadt schicken möchten. Die Kapazität wird angesichts einer sprunghaft gestiegenen Nachfrage von 60 auf 85 Plätze ausgebaut. Das hat der Stadtrat am Dienstag beschlossen.
Aufatmen an der Grundschule Stadt. Der Rat hat am Dienstagabend einstimmig beschlossen, die Kapazität der dortigen offenen Ganztagsgrundschule (OGS) von aktuell 60 Plätzen auf 85 im kommenden Schuljahr zu erhöhen – und folgte damit dem Votum Haupt- und Finanzausschusses (WN, 30. März). Damit könne alle Kinder angenommen werden, die von ihren Eltern angemeldet worden sind.
Nach Angaben von Schulleiterin Stefanie Thiele war der „Unmut“ darüber, dass es auf Basis der bisherigen Vergabepraxis Absagen gegeben hätte, zwischenzeitlich „sehr groß“. Zwar habe der konkrete Bedarf an Plätzen erst Mitte März festgestanden. Doch bereits beim Anmeldeverfahren für die Grundschule im vergangenen November sei klar gewesen, dass 60 Plätze bei Weitem nicht reichen würden. Die Konsequenz: Eltern setzten sich für einen Ausbau des Betreuungsangebotes ein.
Fraktionsübergreifend wurde nun im Rat betont, dass in Lengerich dafür gesorgt werden müsse, dass alle Kinder, die einen Platz an einer OGS haben sollen, diesen auch bekommen. SPD-Fraktionschef Andreas Kuhn kündigte sogar einen Antrag an, in dem eine „Selbstverpflichtung“ der Stadt eingefordert werden soll.
Thiele und OGS-Leiterin Annika Jacquet sagten gestern gegenüber den WN, dass es sie freue, dass sich das Engagement der Eltern ausgezahlt habe. Jacquet betonte: „Es wäre für mich unvorstellbar gewesen, 25 Absagen zu erteilen.“
Seit 2006 gibt es die OGS an der Grundschule Stadt. Nach Angaben der Leiterin wurde mit 21 Mädchen und Jungen gestartet. Deren Zahl habe danach kontinuierlich zugenommen. Aktuell werden bereits ein paar mehr Kinder als die genannten 60 betreut. Zudem ist im Lauf des Schuljahres eine Warteliste entstanden. Den permanent wachsenden Zulauf erklärt Jacquet damit, dass es „mittlerweile in den Köpfen der meisten Eltern drin ist“, dass es die OGS gibt. Das sei zum Start noch nicht so der Fall gewesen. An den Grundschule setze sich damit nur fort, was an den Kindergärten passiere: Eine Betreuung bis in den Nachmittag sei für viele Mütter und Väter zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Das kann an der offenen Ganztagsgrundschule sein oder alternativ über die sogenannte verlässliche Schulzeit geleistet werden. Dieses Angebot gilt täglich bis 13.30 Uhr und wird laut Jacquet an der Grundschule Stadt von mehr als 40 Kindern besucht. Und die OGS-Leiterin glaubt, dass die Zahlen im nachmittäglichen Betreuungsbereich in Zukunft weiter steigen könnten.
Der nötige Platz für die Erweiterung ist in dem Gebäudekomplex am Kirchpatt vorhanden. Geld für zusätzliches Personal und Sachmittel werden bereitgestellt. „Wir werden nun bis zum Sommer ein neues Konzept erarbeiten“, kündigt Jacquet an.
Stefanie Thiele ist derweil nicht nur froh, dass die OGS in ihrem Haus größer wird. Sie nimmt zudem zufrieden zur Kenntnis, dass alle Eltern die Entscheidung abgewartet haben und ihre Kinder zwischenzeitlich nicht andernorts angemeldet haben, wo freie OGS-Plätze vorhanden gewesen wären. „Wir haben immer Zuversicht vermittelt, dass es klappt.“
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