Ferienprogramm: Recyclingmobil der „Save Natur Group“ zu Gast
Umweltschutz mit Spaßfaktor
Lengerich
Plastikmüll ist ein gewaltiges Problem. Das wissen auch schon manche Kinder, wie jetzt beim Besuch der „Save Nature Group“ in Lengerich zutage trat. Die Gäste aus Thüringen waren mit ihrem Recyclingmobil gekommen und zeigten während einer Ferienprogrammaktion, wie aus Abfall etwas Neues entstehen kann.
Zahlen machen Sachverhalte deutlich. Das weiß auch Lars Nagel von der „Save Nature Group“ und erklärte den Jungen und Mädchen erst einmal, wie es aktuell um den globalen Kunststoff- und Plastikverbrauch steht. Seine wenig überraschende Botschaft: Es sieht nicht gut aus.
Täglich werde eine Million Tonnen Kunststoff weltweit hergestellt, nur etwa zehn Prozent davon würden recycelt. Und dann schwimmen auch auf und in den Weltmeeren Unmengen von Plastik, Lars Nagel sprach von einer Kunststoffteppichfläche, die viermal so groß sei wie Deutschland. Größere Teile wie PET-Flaschen, aber vor allem Mikro-Plastik seien die „Killer für die Weltmeere“.
So manche Teilnehmerin und so mancher Teilnehmer, die und der sich für diese von Ladbergen, Lengerich und Lienen („Laleli“) gemeinsam organisierte Ferienprogrammaktion angemeldet hatte, wusste schon um die großen Probleme für Natur und Mensch. Für andere war das Berichtete Neuland. Für alle zusammen galt aber eines: Es sollte an drei Tagen nicht darum gehen, Angst zu verbreiten, sondern zum Handeln zu animieren.
Erstmals konnten die Jugendeinrichtungen der drei Kommunen die „Save Nature Group“ aus Thüringen gewinnen, die mit ihrem Recyclingmobil zum Lengericher Jugendzentrum kam, um aus alten Dingen Neues zu machen.
Dass man bei den erwähnten Massen an Plastik nicht weit laufen muss, um Kunststoffabfall zu finden, wurde klar, als bereits nach einem Gang über den Parkplatz hinter dem Feuerwehrhaus ein Bollerwagen voller Müll zusammengekommen war. Besser sei es entlang einer Teutoschleife gewesen, sagte Christiane Weinmar vom Ladberger Jugendzentrum: „Man merkt schon, dass viele Wanderer Müll mitnehmen oder gar nicht erst liegen lassen.“
Dennoch: „Es bleibt viel zu viel“, wie Lars Nagel betonte. Mithilfe eines Fahrrads wurde der Plastikmüll fein gerieben und im Nachgang mit einer Presse auf dem Recyclingmobil in neue Formen gedrückt. So entstand aus Müll Nützliches wie Lineale oder Pflanzenklammern.
Lars Nagel, der „Save Nature Group vor einigen Jahren beigetreten ist, war über zwei Tage zusammen mit Shady Awayda in Lengerich. Ihnen liege vor allem die Bewusstseinsschärfung bei den Kindern am Herzen, betonte das Duo aus Thüringen: „Die Jungen und Mädchen sind unsere Zukunft. Es ist so wichtig, aufzuklären und für das Thema zu sensibilisieren.“
Unter anderem in Schulklassen und Projekten mit Jugendlichen werde das Recyclingmobil eingesetzt, aber auch während größerer Veranstaltungen. Am Samstag folgte noch ein Upcycling-Workshop des Lengericher Jugendbeirates. Unterstützt wurde die Aktion durch die Initiative „Kulturrucksack NRW“.
Thomas Brümmer, Leiter des örtlichen Jugendzen-trums, zeigte sich genauso begeistert wie seine Kollegen aus Ladbergen und Marita Glasneck aus Lienen: „So eine einmalige Aktion, bei der auf gleich mehreren Ebenen viele gute Dinge getan werden, haben wir bisher noch nicht im Ferienprogramm gehabt.“ Die Resonanz bei den Kindern sei sehr gut gewesen. Brümmer kündigte an, dass solche Projekte auch in den kommenden Jahren in ähnlicher Form weitergeführt werden sollen.
Für das aktuelle Programm stellte Brümmer fest, dass die mehr als 60 Aktionen und Projekte, die in Lengerich laufen, bestens angenommen würden: „Es ist natürlich ein Unterschied zu den Vorjahren, als alles in abgespeckter Form stattgefunden hat. Das ist einerseits so manches Mal anstrengend, macht mit Blick auf die glücklichen Kinder aber natürlich auch richtig viel Spaß.“
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