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Feuerwehr Lengerich

Wenn W&H zum Testgelände wird

Lengerich

Brandbekämpfung, Menschenrettung – für die Lengericher Wehr geht es bei der Übung am Montagabend noch um mehr. Das Unternehmen Windmöller & Hölscher hat einen Teil seines Geländes zur Verfügung gestellt. Und die Blauröcke nutzen das nicht nur zum Üben, sondern auch, um sich auf dem Gelände umzusehen, um für einen Notfall gerüstet zu sein.

Paul Meyer zu Brickwedde

Ein Teil des W&H-Komplexes an der Münsterstraße/Hermann-Hölscher-Straße hat der Lengericher Feuerwehr am Montagabend für eine Übung zur Verfügung gestanden. Foto: Paul Meyer zu Brickwedde

Klare Luft, blauer Himmel, im Westen verabschiedet sich langsam die Sonne, unten sind die Dächer der Stadt – ein wunderbarer Anblick, der sich aus dem Korb des Gelenkmastwagens der Feuerwehr bietet. Die Einsatzkräfte dürften dafür jedoch kaum etwas übrig haben. Mit einem Großaufgebot sind sie zu Windmöller & Hölscher ausgerückt. Es wird für den Ernstfall trainiert. Und dazu gehört auch, am langen Arm des Spezialfahrzeugs in luftige Höhen aufzusteigen.

Hartwig Hübner, Chef der Lengericher Wehr, sagt, dass alle 14 Tage Übungen anständen, mal gruppenweise, mal im ganzen Zug oder wie am Montag mit allen, die Zeit haben. Es geht darum, bestimmte Abläufe zu verinnerlichen, zu messen, wie schnell bei einem Alarm gehandelt werden kann, oder Örtlichkeiten zu erkunden.

Letzteres ist bei W&H ein zentraler Punkt. Im Anschluss an die Übung folgt ein Rundgang über ein Teil des Geländes an der Münsterstraße. Dort, wo bald neu gebaut werden soll und wo die Abrissarbeiten bereits begonnen haben, schauen sich die Feuerwehrleute genau um. Hübner nennt die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen vorbildlich und lobt insbesondere Dirk Lechner, den Leiter Facility Management.

Bei Schweiß- und Flexarbeiten ist im Zuge der Abbrucharbeiten an zwei Stellen ein Feuer ausgebrochen. Diese Meldung bekommen die 42 Übenden – unter ihnen auch die Besatzung eines Rettungswagens – mit auf den Weg, als es los geht. Vor Ort klärt der Einsatzleiter seine Leute darüber auf, dass aus dem oberen Stockwerk eines Gebäudeteils Menschen gerettet werden müssen, im angrenzenden flacheren Komplex werden Personen vermisst.

Dank Gelenkmastwagen ist der erste Teil schnell und problemlos geschafft. Aufwendiger gestaltet sich die Suche. Zwei Leitern werden an die Gebäudewand gestellt. Mit schweren Atemschutz steigen einige Feuerwehrleute hoch und dringen in verrauchte Räume vor, in denen auch noch alte Möbel stehen. Zwei Dummies „spielen“ die gesuchten Brandopfer, sie werden gefunden und geborgen.

Hartwig Hübners sachliches Fazit: „Es war in Ordnung.“ Die zu bewältigenden Aufgaben seien „ruhig und vernünftig abgearbeitet worden“.

Der ein oder andere Blick geht nun auch bei den Einsatzkräften Richtung untergehender Sonne. Ein bisschen können auch sie den Abend genießen.

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