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Corona-Infizierte in allen Bevölkerungsgruppen und Altersschichten

Diffuses, aber erhöhtes Infektionsgeschehen

Lienen

Mit um die 80 Corona-Infizierten befindet sich Lienen schon seit Tagen in der Spitzengruppe der kreisangehörigen Kommunen in der Größenordnung um die 10 000 Einwohner. Es handele sich um ein „diffuses Infektionsgeschehen. Das geht durch alle Bevölkerungsschichten und Altersstufen“, sagt Daniel Püttcher, allgemeiner Bürgermeister-Vertreter in der Lienener Gemeindeverwaltung.

-msc-

In Lienen gelten seit Tagen um die 80 Personen als Corona-positiv – eine Spitzengruppe unter den Foto: imago images/MiS

Mit um die 80 Corona-Infizierten befindet sich Lienen schon seit Tagen in der Spitzengruppe der kreisangehörigen Kommunen in der Größenordnung um die 10 000 Einwohner. Nur mal zum Vergleich: In Ladbergen lag der Wert gestern bei 24, in Nordwalde bei 22, in Saerbeck gar nur bei 13. Allerdings: Wettringen (54), Recke (61), Hörstel (73) und erst recht Lotte (129) sind, genau so wie Lienen, weit entfernt von solch niedrigen Werten.

Mit ein Grund für den erhöhten Wert in Lienen ist sicherlich das Konzert der Männergesangvereine aus Höste und Antrup sowie der A-cappella-Formation 6-Zylinder aus Münster in der Gempt-Halle am 11. November, bei dem nach offiziellen Angaben mindestens 29 Akteure und Gäste infiziert waren beziehungsweise sich infiziert haben (die WN berichteten).

Aber ist der sprunghafte Anstieg allein damit zu erklären? „Dazu kann ich keine Aussage treffen, ich bin kein Mediziner“, sagt Daniel Püttcher, allgemeiner Bürgermeister-Vertreter in der Lienener Gemeindeverwaltung, auf WN-Anfrage. Seines Wissens gibt es im Gemeindegebiet aber keine besonders auffälligen Ecken oder Gruppen. Vielmehr handele sich um ein „diffuses Infektionsgeschehen. Das geht durch alle Bevölkerungsschichten und Altersstufen“.

Natürlich seien die alarmierend hohen Zahlen in der Verwaltung „ein Thema“, so Püttcher. Nicht nur, weil sie viel Arbeit bedeuten. „Allein schon wegen der vielen Quarantäne-Verfügungen ist die zusätzliche Belastung enorm.“ Als Reaktion auf die aktuelle Entwicklung gilt in der Verwaltung wieder die 3G-Regelung (Info-Kasten).

Machte Lienen zu Anfang der Pandemie mit vorbildlich niedrigen Zahlen von sich reden, was Bürgermeister Strietelmeier seinerzeit auf die Besonnenheit in der Bevölkerung zurückführte, nimmt Püttcher das aktuelle Infektionsgeschehen zum Anlass für eindringliche Appelle: „Jeder Einzelne ist jetzt noch mehr gefordert, auf sich, seine Freunde und Bekannten zu achten und sich gegebenenfalls aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen.“ Auch leichte Symptome, die sonst nur auf eine Erkältung hindeuteten, sollten ernstgenommen und Kontakte beschränkt werden. Zwar ist der Verwaltung die Impfquote in der Bevölkerung Lienens nicht bekannt, so Püttcher, doch von einem „mangelnden Impfwillen“ in Lienen und Kattenvenne geht er nicht aus: „Das sieht man schon daran, dass die Termine bei Impfterminen immer schnell vergeben sind.“ Was die Bekämpfung der Pandemie betrifft, habe die Gemeinde indes keine Handhabe, Maßnahmen über die allgemeine Corona-Schutzverordnung des Landes hinaus zu ergreifen.

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