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Alexander Klar in der Kulturetage

Der Ideensammler

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In der Kulturetage wird am Sonntag (8. April) eine neue Ausstellung eröffnet: Alexander Klar zeigt unter dem Titel „Untitled – United“ seine Werke, bei denen die Idee immer im Vordergrund steht.

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„Maschinen lesen Maschinen“ ist dieses Kunstwerk von Alexander Klar überschrieben, hier ein Detail. Foto: Alexander Klar

Eine neue Schriftsprache, Maschinen, die miteinander kommunizieren, statistische Erhebungen zu Sprache und Staatsverschuldung – es ist nicht leicht, die neue Schau in der Kulturetage, die am Sonntag (8. April) um 11 Uhr eröffnet wird, zusammenzufassen. Der für dieses Panoptikum an Arbeiten verantwortliche Alexander Klar bezeichnet sich selbst als Ideenkünstler.

„Meine Hauptarbeit liegt darin, Ideen, die in mir aufsteigen, bewusst werden zu lassen, sie durch Aufmerksamkeit zu würdigen“, wird er in einer Ankündigung zitiert. Er sammelt, was er Zwischenideen nennt, seit 15 Jahren in Notizbüchern und allem, was ihm gerade in die Finger kommt, sowie in den vergangenen Jahren vor allem mit seinem Smartphone. In einer Datenbank systematisiert er die Einträge und an einer Wand in seinem Atelier sammelt er sie physisch – „um einen groben Überblick und spontanes Wiederbegegnen zu ermöglichen“, wie er sagt. Ein Auszug aus dieser „Ideenwand“ ist in der Ausstellung ebenfalls zu sehen.

Klar arbeitet frei von Medium und Ergebnis. Die pure Idee steht im Mittelpunkt seines Interesses. Ob und wie er sie umsetzen wird, lässt er außen vor. „Wir sind oft sehr schnell mit unseren Kategorisierungen und Beurteilungen bei der Hand – und ehe wir uns versehen, haben wir einen Geistesblitz schon als unrealistisch bestempelt, einen Einfall vor uns selbst lächerlich gemacht oder ein Aufkeimen von Spielfreude erstickt“, sagt Klar. Diesen Reflex übt er, immer wieder aufs Neue zu überwinden.

Die Früchte dieser Haltung nimmt der vor 40 Jahren in Niedersachsen geborene und in Köln aufgewachsene Künstler sich mit oft jahrelangem Abstand wieder vor – wenn sich technische Möglichkeiten entwickelt haben, er sich neue Fertigkeiten angeeignet oder Menschen getroffen hat, mit denen er kooperieren kann. So ist auch die neueste Arbeit der Ausstellung entstanden: eine begehbare Installation, die mit Mitteln der Videoüberwachung und Gesichtserkennung spielt. „Was will uns der Betrachter damit sagen?“, heißt sie, ist im zentralen Ausstellungsraum zu sehen und wirft das Publikum gewissermaßen auf sich selbst zurück.

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