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ASV setzt erneut 1500 Quappen ein

Erst in die App und dann in die Pfanne

Metelen

Am Mittwoch wurden erneut 1500 Jungfische der in der Vechte ausgestorbenen Quappen eingesetzt. Der Landesfischereiverbandunterstützt die Aktion und verzeichnet in anderen Flüssen bereits gut Erfolge bei der Wiederansiedlung des schmackhaftenSpeisefischs.

Dieter Huge sive Huwe

André Duesmann-Artmann (r.) und Dennis Meschter vom ASV setzten die jungen Quappen in die Vechte ein. Foto: Dieter Huge sive Huwe

Natürlich hat der erneute Besatz der Vechte mit 1500 Quappen in erster Linie Naturschutzgründe, doch mag Till Senne nicht verhehlen, dass die Fische auch besonders gut munden. „Ein hervorragender Speisefisch“, erklärt der Fischmeister vom Landesfischereiverband Westfalen und Lippe. Er ist an diesem Mittwoch mit seinem Pick-up nach Metelen gereist. Auf der Ladefläche: Zwei durchsichtige Plastiksäcke, in denen sich die kleinen Fische tummeln.

Es ist bereits die zweite Aktion dieser Art, die an Plagemanns Mühle läuft. Im Vorjahr war schon einmal die gleiche Zahl junger Fische hier ausgesetzt worden. Sinn des Projekts ist natürlich nicht vorrangig, die Teller der Angler zu füllen, sondern den Fisch, der einst auch in der Vechte heimisch war, wieder anzusiedeln.

In der Berkel ist das bereits gut gelungen, berichtet Senne. „Da sind die Fische seit dem vergangenen Sommer etwa 25 Zentimeter gewachsen“, erklärt er und blickt zurück auf die Elterntiere, die einst aus der Lippe gefangen wurden, wo es vor Jahren auch nur noch ganz wenig Exemplare gab. In einem Fischereigehöft am Möhnesee wurden fleißig vermehrt und sodann – mit gutem Erfolg – Jungquappen in die Lippe und die Ems eingesetzt.

Im zweiten Schritt hat der Fischereiverband seit dem vergangenen Jahr nun die Dinkel, die Berkel, die Steinfurter Aa und eben die Vechte im Fokus. Partner der Aktion ist, wie im Vorjahr, der örtliche ASV. Mitglieder des Vereins waren am Mittwoch vor Ort, übernahmen die Jungfische und setzten sie zum einen oberhalb des Mühlenwehrs sowie weiter im Oberlauf ein.

Gelingt auch in der Vechte die Wiederansiedlung, könnte in ein, zwei Jahren dann auch die ein oder andere Quappe auf den Tisch der Petrijünger kommen. Ab einer Länge von 35 Zentimetern dürfen sie außerhalb der Schonzeit gefangen werden, erläutert Fischereimeister Senne. Doch vor dem Verzehr muss der Fisch dem Verband gemeldet werden. „Dafür haben wir eine eigene Quappen-App“, sagt Senne. So bekommt der Verband – zusätzlich zur Elek­trobefischung als Monitoring – einen Überblick über den Erfolg seines Projekts.

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