Serie „Metelener Krimi-Herbst“
Ostseeurlaub schmökernd verlängert
Metelen
Herbstzeit ist Krimizeit. Wenn die Tage kürzer und die Abende länger werden ist die Zeit da, ein spannendes Buch in die Hand zu nehmen. Unsere Zeitung hat Metelener Krimifreunde um ihre ganz persönlichen Buchempfehlungen für den Krimi-Herbst gebeten.
Es stürmt, es regnet, es ist einfach ungemütlich draußen. Zeit, sich zurückzuziehen in die eigenen vier Wände, Herbstzeit eben. Und viele Metelener verbinden dies mit einer spannenden Lektüre, denn – Herbstzeit ist auch Krimizeit. Unsere Zeitung hat einige dieser Krimifreunde im Ort besucht und präsentiert in den kommenden Wochen deren Lieblingsbücher in der Reihe „Metelener Krimi-Herbst“. Es sind zugleich Empfehlungen für alle, die mit Krimis eben nicht nur den sonntäglichen Tatort verbinden.
Übermannshoch ist das Bücherregal im Wohn- und Esszimmer der Familie Meiring. Mehr als zwei Meter hoch reiht sich Krimi an Krimi – Klassiker aus Skandinavien sind darunter, Spannendes aus Großbritannien, aber auch ganz viele Bände mit Kriminalgeschichten aus Deutschland. Der Kamin verbreitet genau die Wärme, um die gute Stube noch gemütlicher werden zu lassen und Gastgeberin Elke Meirich hat ihre Krimiempfehlung schon aus dem Regal geholt.
Aber zunächst blicken wir ein wenig zurück auf den Beginn der Begeisterung für Krimis, die mit einer Wilsberg-Geschichte begann – lange, bevor deren Verfilmungen ins Fernsehen kamen. „Eine Freundin meinte ,Das musste mal lesen’“, erinnert sich die 53-Jährige und beschreibt, was viele Anhänger der Spannungsliteratur immer wieder berichten: Empfehlungen eröffnen Einblicke in Abgründe, in Mord und Totschlag.
Elisabeth George, Henning Mankell, Donna Leon – die Klassiker der modernen Kriminalliteratur gehören nicht unbedingt dazu. Wohl aber die Regionalkrimis, die Elke Meiring für sich entdeckte. Eva Maser, Klaus Uhlenbrock und Helga Streffing finden sich im Regal, auch Klaus-Peter Wolf.
Wer viele Krimis liest, dem wird sicherlich der eine oder andere Name geläufig sein. Aber wer kennt Corinna Kastner? „Die Bücher von ihr habe ich während des Urlaubs entdeckt“. Ein Sommerurlaub im vergangenen Jahr in Ahrenshoop auf der Ostseehalbinsel Fischland war das – genau in jenem Ferienparadies, in dem auch die Krimis spielen, deren Protagonistin Kassandra Voss ist. Diese junge Frau eröffnet im Örtchen Wustrow eine Pension und findet, kaum, dass die Geschäfte anlaufen, einen Gast auf seinem Bett: vollkommen bekleidet zwar, aber nass, verdreckt und vor allem tot. Die Pensionswirtin wird zur Amateurdetektivin, gerät dabei selber ins Visier der Profi-Ermittler und erlebt auch den Moment, in dem sich der Hauptverdächtige ausgerechnet in ihrer Pension einmietet . . .
„Mehr sollte man hier nicht verraten“, belässt es Elke Meiring beim Verweis auf den Klappentext, nicht ohne hinzuzufügen, dass es auch die anderen Fischland-Krimis in sich haben. Drei weitere stapeln sich im heimischen Regal, aber „Fischland-Mord“ sollte am Anfang stehen, empfiehlt Meiring. Die Landschaftsbeschreibungen seien – neben den Geschichten um Kassandra Voss – sehr authentisch, begeistert sich die Metelenerin für diese Regionalkrimis von der Ostseeküste. Für sie ist das Lesen der Bücher praktisch eine Verlängerung des Urlaubs. Beim Schmökern erlebt sie die Orte der Sommerfrische des Vorjahrs ein zweites Mal – und diesmal gepaart mit einer packenden Kriminalgeschichte.
Zum Thema
Corinna Kastner: Fischland-Mord. Emons-Verlag, 2012, 320 Seiten, 10,90 Euro.
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