Ausgelassenes Karnevalsfest nach Jahren der Corona-Tristesse
Zurückgemeldet im Palast des Frohsinns
Metelen
Ein abwechslungsreiches Programm mit Gardetänzen und Solodarbietungen verpflichteter Närrinnen und Narren bot die KG Stadtwacht bei ihrer Gala im Bürgerhaus. Kombiniert wurde die jecke Mischung mit karnevalistischen Gassenhauern zum Mitsingen.
Von Rieke Tombült
Tänze der KG-Garden waren eines der markanten Elemente der Geburtstagsgala im Bürgerhaus.Foto: Rieke Tombült
„Tragt dazu bei, dass dieser Abend unter der Rubrik Unvergessliches abgespeichert wird“, empfing Moderator Andreas Gaupel das Publikum zur großen Jubiläums-Prunksitzung der KG-Stadtwacht. „Ihr habt uns quasi innerhalb eines Tages die Karten aus den Händen gerissen“, zeigte sich Gaupel begeistert.
Auf 17 Gala-Programmpunkte durften sich die Metelener Jecken in den folgenden Stunden freuen. Zur Einstimmung verzauberte die Minigarde mit einer Interpretation des Lebens unter Wasser das Publikum. Nach diesem sanften Einstieg steigerte sich die Stimmung mit jedem Auftritt mehr. Weitere Tänze der Jugend, der Junioren sowie der Ü15-Garden der KG faszinierten die Jecken im brechend vollen Saal.
Als erster Komiker betrat „Herr Niels“ aus Hannover die Bühne. Mit einer Mischung aus Moonwalk, Pantomime und Bewegungen, welche die Frage nach dem Knochengerüst bei dem guten Herrn aufwerfen, zog er die Gala-Gäste in seinen Bann. Comedienne Andrea Volk hielt im pfirsichfarbenen Feierabendanzug in Plüschoptik eine Büttenrede über Politik, Arbeit und Eheleben. Ganz nebenbei unterrichtete sie die Metelener in überzeugenden Teleshopping-Fähigkeiten. Ihr folgte der Nienborger Komiker Karl, der sich auf das geduldige Gemüt der Münsterländer verlassen konnte.
Zurück im Palast des Frohsinns
Vom Heimatort in den Dschungel brachte die Jugendgarde das Publikum. Während ihres Showtanzes brachten die jungen Mädels die Bürgerhalle zum Beben.
Diese Stimmung griff „Et superjecke Dreigestirn“ aus Köln auf und verwandelte sie in eine explosive Mischung. Der außergewöhnliche Auftritt zog auch den letzten Karnevalsmuffel in seinen Bann. „Das ist heute schon der vierte Auftritt, aber ich muss sagen: Ihr wart bisher die Verstrahltesten“, bedankte sich Dustin Waree vom Vater-Sohn-Dreigestirn freudestrahlend bei den 350 Jecken im Saal. „Mein Gott, wofür haben wir überhaupt Stühle aufgestellt?“, zeigte sich auch Moderator Andreas Gaupel ganz aus dem Häuschen.
Die Mädchen der Juniorengarde fachten die Stimmung mit ihrem Showtanz zu den vier Elementen weiter an. Als kleine Verschnaufpause prämierte die KG Stadtwacht Metelen die besten Kostümierungen des Abends. Für die Pfauen auf dem ersten, die Glühwürmchen auf dem zweiten und die Vogelscheuchen auf dem dritten entschied sich die Jury.
„Einzigartig, talentiert und charismatisch“ ging es weiter im Programm. Unterhalterin Uschi Frei sang sich durch die vergangen sechs Jahrzehnte und sorgte dafür, dass der Bereich vor der Bühne kurzerhand zur Tanzfläche wurde. Es blieb musikalisch mit dem Showtanz der Ü15-Mädels zum Löwen – dem König der Tiere. Die Ü40 Dancing Queens schwangen anschließend ihre Hüften in Kuhkostümen. Als Zugabe gab es ein Happy Birthday mit Kuhglockenmusik anlässlich des 20-jährigen der Karnevalsgesellschaft.
Die nächste und letzte Darbietung verband den „kölschen Frohsinn mit der westfälischen Zuverlässigkeit“, so Andreas Gaupel. Die Kölsche Coverband aus Everswinkel heizte den Närrinnen und Narren des Ortes zum Finale nochmals richtig ein. Die Jecken konnten gar nicht genug bekommen, sodass eine Zugabe nach der anderen über die Lippen des Sängers ging. Die wohl am längsten gesungene Version von „Kölsche Jung“ versprach eine grandiose Aftershowparty und bewies den ebenso münsterländischen Frohsinn.