Wie lässt es sich in Corona-Zeiten am besten sportlich bleiben?
Einzurosten ist keine Alternative
Altenberge/Nordwalde
„Einzurosten“, ist für Dr. Thomas Keßler, „keine sinnvolle Alternative“. Der Orthopäde und Vorsitzende des TuS Altenberge rät zur „Bewegung, egal wie“. Nur, und das betont der Mediziner, müssen alle Hygienerichtlinien und Abstandsregeln dabei eingehalten werden.
Die Online-Angebote, die derzeit boomen, legt Keßler den Altenbergern nahe. Für ihn persönlich sei das aber nicht das Richtige, so der Radfahrer und Tänzer. Er bevorzuge den direkten Kontakt mit Trainern und Tanzpartnern. Was den Facharzt aber begeistert, das sind im Vorfeld geplante Rad- oder Wandertouren. „Da gibt es einige Plattformen, die schöne Touren vorschlagen. Da weiß schon im Vorfeld jeder, was ihn erwartet. Das ist exzellent.“
Altenberges Bürgermeister Karl Reinke ist passionierter Läufer und legt seine Leidenschaft den Bewohnern des Hügeldorfs gerade in diesen Zeiten nahe. „Es gibt viele schöne Strecken in und um Altenberge. Zum Beispiel den Radweg an der Umgehungsstraße oder die neu fertiggestellte Finnenbahn“, sagt der Gemeindechef. Dass Dunkelheit und nasskaltes Wetter abschreckend wirken, ist Reinke bewusst. Um den inneren Schweinhunde nicht gewinnen zu lassen, empfiehlt er, zu zweit zu laufen. Ein Partner würde immer motivierend wirken. „Ganz generell sehe ich es als wichtig an, dass sich die Leute bewegen. Und sei es nur eine halbe Stunde Spazierengehen. Hauptsache, an die frische Luft“, sagt Reinke.
Tim Lambers ist der Co-Trainer der A-Liga-Fußballer des 1. FC Nordwalde. Einen expliziten Trainingsplan hat er seinen Kickern für den Lockdown nicht mitgegeben. Ratsam, so äußerte er sich aber gegenüber dem Team, sei es schon, Läufe zu machen. „Natürlich alles in einem gewissen Rahmen, denn wir sind ja keine Lauf-, sondern eine Fußballmannschaft“, sagt Lambers. Als genau so wichtig stuft er Kraft-, Koordinations- und Stabilisierungsübungen ein. Liegestütze oder Sit-Ups seien zum Beispiel etwas, was auch Nicht-Fußballer gut im eigenen Wohnzimmer machen könnten.
Lambers‘ Freundin hält sich mit einem kleinen Trampolin fit. „Das ist mehr so ein federnder Untergrund, auf dem man Skippings und Koordinationsgeschichten machen kann. Der große Vorteil ist, dass der Muskelkater anschließend nicht so groß ist“, erklärt der Fußballer.
Tipps, wie sich in den heimischen vier Wänden sporteln lässt, hat Petra Otte. Die Trainerin der Nordwalder Leistungsturnerinnen findet, dass mit einem Faszienband viel gemacht werden könne. Die sportliche Aktivität in die Hausarbeit zu integrieren – das ist für Otte auch ein interessanter Ansatz: „Warum beim Putzen nicht die Treppe zwei Mal nehmen, und dann in einem gewissen Tempo. Da kommen auch Meter zusammen.“
Übungen auf einem Stuhl – wie zum Beispiel das Anheben der Beine bei gestrecktem Rücken – seien einfach und bräuchten keine große Vorbereitung. Auch ließen sich Alltagsgegenstände wie Wasserflaschen laut Petra Otte super als Hanteln umfunktionieren. „In jeder Hand eine und dann parallel ausgeführte Bewegungen nach vorne, hinten, oben oder unten“, so die Turnertrainerin. „Es muss ja nicht gleich eine volle Literflasche sein, 500 Milliliter reichen für den Anfang ja auch.“
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