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Feierabendmusik mit Karla Schröter und Willi Kronenberg

Musikalische Perlen des Spätbarock

Nordwalde

Nach längerer Zeit stand wieder eine Feierabendmusik um „5 vor 7“ in der St.-Dionysius-Kirche an. Dafür waren zwei hochkarätige Interpreten des renommierten Ensembles „Concert Royal“ aus Köln nach Nordwalde gekommen: Karla Schröter spielte die Barockoboe, Willi Kronenberg die Orgel.

Von Rainer Nix

Zwei hochkarätige Interpreten historischer Kompositionen: Karla Schröter und Willi Kronenberg vom Ensemble „Concert Royal“ spielten bei einem Konzert der Feierabendmusik-Reihe. Foto: Rainer Nix

Als größtes und in seiner Ausstattung imposantestes Musikinstrument gilt die Orgel seit Jahrhunderten als „Königin“ der Instrumente. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich in der Kirchenmusik eine spezielle Gattung des Zusammenspiels zwischen Blasinstrumenten und Orgel. Am Mittwochabend stand nach längerer Zeit in St. Dionysius unter dem Titel „5 vor 7“ wieder eine Feierabendmusik auf dem Programm. Zwei hochkarätige Interpreten des renommierten Ensembles „Concert Royal“ aus Köln interpretierten spätbarocke Werke.

Karla Schröter, Leiterin des Ensembles, spielte die Barockoboe, Willi Kronenberg die Orgel. Sie brachten Werke aus der Zeit zwischen Barock und Klassik zu Gehör und erlaubten Einblicke in die Kompositionskunst dieser Epoche. Neben wenigen frei gestalteten Werken handelte es sich hauptsächlich um Choralvorspiele. Part der Oboe war die Liedmelodie, die Orgel spielte meist in Triosätzen reichhaltige, oft äußerst virtuose Figurationen.

Ein gutes Beispiel

Mit dem Choralvorspiel „O Gott, du frommer Gott“ und der „Sonata á Oboe solo col Basso HoWV XI.1“ waren zwei Kompositionen von Gottfried August Homilius (1714 – 1785) vertreten. Geriet er im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr in Vergessenheit, feierten seine Werke in den vergangenen Jahren ein berechtigtes Comeback. Er soll ein Schüler Bachs gewesen sein. Zu Lebzeiten wurde Homilius als der „beste Kirchenkomponist“ gehandelt, so jedenfalls bezeichnete ihn Johann Friedrich Reichhardt, ein bekannter Komponist und Musikschriftsteller.

Die Interpreten spielten mit dem „Trio C-Dur für Oboe und obligate Orgel“ sowie dem „Trio d-moll“ zwei Kompositionen von Johann Wilhelm Hertel (1727 – 1789). In seinem getragenen, kontemplativen Ausdruck ist das Werk ein gutes Beispiel für den empfindsamen Stil der deutschen Vorklassik, als dessen wichtigster Vertreter Hertel gilt.

Im musikalischen Gepäck des Duos war auch das Präludium & Fuge d-moll BWV 539 des Großmeisters Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) zu finden, ebenso wie das Choralvorspiel „Jesus meine Zuversicht“ von Adolph Heinrich Sponholtz (1803 – 1851), das „Concerto F-Dur“ von Johann Gottfried Walther (1684 – 1748) und „Nun danket alle Gott“ von Christian Gotthilf Tag (1735 – 1811).

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