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Karnevalssitzung der Bürgerschützen

Wahnsinn in Nordwalde

Nordwalde

Ganz im Stile der 90er Jahre verlief die Karnevalssitzung der Bürgerschützen.

Dieter Klein

Als diese Herren am Samstagabend auf die Bühne traten, tobten die Narren. Aber auch die anderen Gruppen kamen gut an – genauso wie Prinz Torsten und Prinzessin Marion. Foto: Dieter Klein

„Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle. . .“ schmetterte ein Wolfgang Petry- Double und brachte mit Lied und Körperverrenkungen auf der Bühne des KvG-Forums die Teenager im Saal genauso zum Kreischen wie zuvor schon Mireille Mathieu oder die umwerfende Nana Mouskouri. Überhaupt: Die Karnevalssitzung der Nordwalder Bürgerschützen stand ganz im Zeichen großer Künstler aus den 90er Jahren. Ob „Super Mario“, Michael Jackson oder Kampfsportler Chuck Norris.

Ja selbst Prinz Torsten Feldmann, vom Typ her eine Art Florian Silbereisen (neben seiner bildhübschen Prinzessin Marion), sang und schnabulierte sich durch den ganzen Abend mit verblüffender Stimmfestigkeit, Stegreim, Witz und Charme. Ein Glanzpunkt war dann zweifellos sein prinzliches Debüt als Vorsänger. Denn als Sitzungspräsident Michael Kolkmann gemeinsam mit Zerri Sven Vöcking (ein exzellentes Gespann) sämtliche im Saal anwesenden Prinzen und Dreigestirne auf die Bühne geholt hatte, sang Prinz Torsten mit ihnen: „Eimol Prinz ze sinn, en Kölle am Rhing. In nem Dreijestirn voll Sunnesching...“ Und das auf nahezu fehlerlosem Kölsch!

Gut, die rhythmische Begleitung der „vereinseigenen“ Spitzenband „Timpenbrink“ mit Bernhard Neumann, Christian Berste, Matthias Gorke, Silke Laukötter, Norbert Hinz, Michael Kriesn und Michael Holtkamp wusste um die Sangeskünste ihres prinzlichen Gitarristen Sven Vöcking und half kräftig mit. Aber ein erhebendes Erlebnis war es dennoch.

Das Festkomitee der Schützen hatte auf „fremdes Volk“ weitgehend verzichtet und hauptsächlich auf eigene Kräfte gesetzt. So wie auf seinen süffisanten „Nachtwächter“ Michael Kriens oder den spöttelnden Feldbauern-Präsidenten Dirk Vosskuhl. Wo – außer in den USA – hat man es schon einmal erlebt, dass ein Präsident bei seinen Landsleuten in die Bütt steigt. In Nordwalde schon.

Herrliche Tanzgruppen, wie die hauseigenen „Feldkäfer“, die „Burggarde Bevergern“ oder die Spitzenfeen der KG St. Johannes aus Altenberge verzauberten wie gewohnt.

Das Nordwalder „Bauchweh“-Team lieferte eine Nummer mit perfektem Unsinn. Ob als Dieter Hallervorden, Helga Feddersen, Nana Mouskourie oder als Wolfgang Petri-Verschnitt: „Das ist Wahnsinn, du spielst mit meinen Gefühlen. Und mein Stolz liegt schon längst auf dem Müll.“ Wenn das alles „Müll“ war, war er jedenfalls gelungen. Herrlich unterhaltsam mit grandiosem Wohlfühl-Charakter!

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