Berufsfeuerwehrtag für junge Kameraden
Jugendfeuerwehr meistert Übungen
Ochtrup
Richtig gefordert waren die Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Rahmen des „Berufsfeuerwehrtages“. Sie erlebten sechs fiktive Einsätze, die sie an ihre Grenzen brachten. Müde, aber zufrieden blickten sie nach 24 Stunden auf das Geleistete zurück.
Morgens antreten, Fahrzeugbesatzungen einteilen und 24 Stunden Dienst auf der Feuerwache leisten, ohne dabei genau zu wissen, was in den nächsten Stunden auf einen zu kommt: So oder so ähnlich sieht der Alltag für viele Frauen und Männer der Berufsfeuerwehren aus. Im Rahmen eines sogenannten „Berufsfeuerwehrtages“ wurden die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr Ochtrup jetzt selbst für 24 Stunden zu Berufsfeuerwehrkräften und „spielten“ hierbei den Dienstablauf einer hauptamtlich besetzten Feuerwache nach. Darüber informiert die Freiwillige Feuerwehr in einem Pressebericht.
Ziel eines solchen Aktionstages ist es, den Spaß an der feuerwehrtechnischen Arbeit in den Vordergrund zu stellen. So soll der Berufsfeuerwehrtag neben der Vertiefung des bereits erlernten Feuerwehrwissens vor allem dazu beitragen, das soziale Miteinander innerhalb der Gruppe zu stärken und zugleich Action, Spaß und das Gefühl ein „echter Feuerwehrmann“ beziehungsweise eine „echte Feuerwehrfrau“ zu sein, mit sich bringen. Der Tagesablauf eines solchen Berufsfeuerwehrtags, welcher selbstverständlich strickt nach einem Dienstplan organisiert war, wurde dabei immer wieder durch kleinere oder größere Übungen in Form von unangekündigten „Einsätzen“ unterbrochen.
Bei den fiktiven Einsätzen handelte es sich um vorgeplante Übungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Neben den gewöhnlichen Standardeinsätzen, welche die Jugendlichen entsprechend ihres Ausbildungsstandes mühelos abarbeiteten, wurden die Nachwuchskräfte aber auch in so manch einem Einsatz vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Zudem kamen in den fiktiven Einsätzen auch Spezialfahrzeuge und Sonderequipment der Feuerwehr zum Zuge, welche im Rahmen der herkömmlichen Jugendfeuerwehrdienste eher seltener eingesetzt werden.
Für den Einsatz vorbereiten
Während der einsatzfreien Zeit warteten auf die Jugendlichen auch die Aufgaben einer herkömmlichen Berufsfeuerwehr. So mussten die Einsatzfahrzeuge startklar für den Tag gemacht und der Küchendienst organisiert werden. Darüber hinaus galt es, während des Wachunterrichts das eigene Fachwissen zu erweitern und die Einsatzfahrzeuge im Anschluss an die jeweiligen Einsätze wieder einsatzbereit zu machen.
Insgesamt rückten die Ochtruper Nachwuchskräfte am vergangenen Samstag zu sechs fiktiven Einsätzen aus. Der erste führte die Jugendlichen zu den Caritaswerkstätten, wo aufgrund eines vergessenen Kochtopfes mit verschmortem Inhalt die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte – eine Einsatzstelle die schnell abgearbeitet wurde. Anders sah es jedoch bei einem Einsatz am frühen Mittag aus.
Während sich ein Teil der Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen auf den Weg zu einer unklaren Rauchentwicklung in die Westerbauerschaft gemacht hatte, wurden die übrigen Jugendlichen durch den Rettungsdienst in den Ortsteil Langenhorst alarmiert. Auf dem Dach eines Gebäudes galt es, eine sich in einer akut medizinischen Notlage befindenden Person unter Einsatz des Hubrettungsfahrzeuges zu retten, um sie der Rettungswagenbesatzung zu übergeben.
Aber damit nicht genug – nach einer kurzen Verschnaufpause wurden die jungen Kameradinnen und Kameraden bei einem schweren Verkehrsunfall in der Weiner gefordert. Nach einem Alleinunfall musste der Fahrer eines Pkw durch die Nachwuchsretter mit schweren Gerät befreit und in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst medizinisch erstversorgt werden.
Kaum waren die Einsatzfahrzeuge wieder auf dem Hof des Gerätehauses eingeparkt, sorgte ein Brandausbruch in einer Umkleidekabine auf dem Gelände des Sportplatzes am Schulzentrum für einen erneuten Großeinsatz des gesamten Löschzugs.
Nach diesen doch vergleichsweise sehr kräftezehrenden Einsätzen war den Jungs und Mädels etwas Ruhe gegönnt, ehe sie gegen 21 Uhr zu einem Großbrand in das Industriegebiet „Am Langenhorster Bahnhof“ ausrücken mussten. Durch den Einsatz mehrerer C-Rohre brachten sie das Feuer schnell unter Kontrolle und starteten in die Nachtruhe.
Der Berufsfeuerwehrtag endete mit einem letzten Einsatz in den frühen Morgenstunden. Auf dem Gelände einer Firma für Maschinentechnik war ein Feuer in einer Lagerhalle ausgebrochen, wobei drei Mitarbeiter noch als vermisst galten. Die Jugendlichen setzten hierbei mehrere Trupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ein und retteten alle Vermissten.
Nachdem am Sonntag der Dienst der Jugendlichen beendet war, blickten das Betreuerteam beim Morgenappell durchweg in müde, aber durchaus zufriedene Gesichter. Während der zurückliegenden 24 Stunden haben die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr an diesem Wochenende bewiesen, dass trotz des mit der Coronapandemie verbundenen Wegfalls zahlreicher Übungsdienste ihr feuerwehrtechnisches Wissen nicht eingerostet ist – ganz im Gegenteil. „Die Töpferstädter können weiterhin beruhigt sein, denn auch in Zukunft werden motivierte junge Kräfte für ihre Sicherheit sorgen“, schreibt die Feuerwehr in ihrem Bericht abschließend.
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