Ausgezeichnetes Projekt im DRK-Familienzentrum Niederesch
Kleine Helden:„Plastik ist doof“
Ochtrup
Im DRK-Familienzentrum wird viel gebastelt, aber auch kleine Forscher sind dort zu Hause: In der Sternenfängergruppe wurde das Thema Müllvermeidung nun mit dem Preis „Kleiden Helden für den Klimaschutz“ belohnt.
In der Sternenfängergruppe des DRK-Familienzentrums Niederesch tummeln sich lauter kleine Umwelthelden. Das BNE-Regionalzentrum des Kreises Steinfurt hatte im vergangenen Jahr zum zweiten Mal den Kita-Wettbewerb „Kleine Helden für den Klimaschutz“ ausgeschrieben. Daran hatten sich die Sternenfängerkinder mit ihrem Projekt „Müll, Umwelt und was ist eigentlich das Klima?“ beworben und die Jury überzeugt.
Groß war die Freude, als sie jetzt erfuhren, dass ihr Projekt mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde. Das DRK-Familienzentrum erhielt eine Urkunde und 700 Euro Preisgeld. „Eine offizielle Preisverleihung gab es allerdings in diesem Jahr aufgrund von Corona nicht. Der Preis und die Urkunde wurden uns zugeschickt“, so Erzieherin Judith Balzer.
„Als wir im September 2019 mit der Projektarbeit gestartet sind, haben wir noch nicht daran gedacht, bei dem Wettbewerb mitzumachen“, erinnert sich die Erzieherin. Sie erzählt von ihrem Armband aus Strandgut, das den Kindern aufgefallen war. Die Kinder seien neugierig geworden, als sie von dem Plastikabfall erzählte, den die Leute ins Meer werfen. Sie hätten lebhaft darüber diskutiert, woher der Müll kommt und wo er hingehört. Das war der Auslöser für die Projektidee. Es folgten verschiedene Aktionen rund um das Thema.
Judith Balzer erzählt von der Müllsammelaktion im Niederesch-Gebiet. Als das Umfeld sauber war, hat die Gruppe Plakate erstellt. Die Aufschrift hatten die Kids ihrer Erzieherin diktiert: „Bitte schmeißt keinen Müll mehr in die Natur. Den fressen die Tiere und dann sind sie tot. Manchmal weht der Wind den Müll sogar bis ins Meer. Wir haben auch schon Müll gesammelt. Sonst sieht die Straße dreckig aus. Bitte helft mit, dass es sauber bleibt.“
Da die Wiederverwertung von Müll ebenfalls thematisiert wurde, hatten die Kinder aus alten Zeitungen Papier geschöpft. Auch mit Plastik wurde gebastelt, was sich als ziemlich problematisch erwies. Fazit der Kinder: „Plastik ist doof“.
Diese Aussage bestätigte sich bei einem weiteren Experiment, das die Kitakids total spannend fanden: Um zu analysieren, was mit dem Müll geschieht, den die Menschen in die Natur werfen. haben sie Bioabfall, Papiermüll und Plastik in einem Terrarium vergraben. „In den kommenden Wochen haben sie beobachtet, wie sich der Müll entwickelt. Auch die Eltern zeigten sich sehr interessiert“, berichtet Judith Balzer. Der Biomüll war nach einigen Wochen verrottet und eines Tages entdeckten die Kinder im Kompost eine sprießende Paprikapflanze. Der Papiermüll löste sich viel langsamer auf. Besonders die glänzenden Werbeprospekte erwiesen sich als zäh. Und der Plastikabfall war selbst nach einem halben Jahr unverändert.
Im Laufe der Projektarbeit hatte die Leiterin des DRK-Familienzentrums, Marzena Wenzlaff, dann die Idee, sich für den Kita-Wettbewerb des Kreises zu bewerben. Doch nicht nur die Auszeichnung ist ein Gewinn dieses Projektes, sondern auch der nachhaltige Nebeneffekt im Verhalten der Kinder. „Sie gehen jetzt sehr bewusst mit Müll um. Auch zu Hause, wie wir von den Eltern erfahren haben“, freut sich Judith Balzer.
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