Elektronisches Weihnachtsgeschenk bei den Lewejohanns
Programmieren statt daddeln
Ochtrup
Gewünscht haben sich die Brüder Olaf und Lars Lewejohann Anfang der 80er Jahre eigentlich einen Commodore 64, bekommen haben sie einen anderen Computer. Da es dafür allerdings keine Spiele zu kaufen gab, wurden sie erfinderisch.
Hand aufs Herz: Wer kann mit dem Begriff „Spectravideo“ etwas anfangen? Das sind wohl nicht die meisten. Dabei handelt es sich um einen Computer, den Olaf Lewejohann und sein Bruder Lars Anfang der 80er Jahre zu Weihnachten geschenkt bekommen haben. „Es war die Zeit des Commodore 64, aber der war ausverkauft. Wir haben stattdessen einen Computer bekommen, den sonst niemand hatte“, erinnert sich der Leiter der Bücherei St. Lamberti.
Er war damals ungefähr 14 Jahre alt, sein Bruder zwei Jahre jünger. Als es absehbar war, dass der C 64 wohl nicht zu bekommen ist, hat sich Familie Lewejohann auf nach Münster in ein Kaufhaus gemacht. „Der Computer-Verkäufer dort wurde zu unserem Ansprechpartner und wir hatten noch Jahre später Kontakt zu ihm“, sagt Olaf Lewejohann. Interessanterweise gab es zu dem Spectravideo SV 328 keine Spiele. Also mussten die zwei Jungs selbst programmieren.
Nachhaltiges Lernen
Sie starteten mit Basic, entwarfen Figuren und schrieben kleinere Spiele, die an Pac-Man erinnern. Mit nachhaltigem Erfolg, denn: „Ich verstehe heute noch, wie ein Computerprogramm aufgebaut ist und funktioniert.“ In den folgenden Jahren gingen die Geschenke zu Weihnachten, Ostern oder zum Geburtstag in die ähnliche Richtung, denn zum Spectravideo konnten Erweiterungen erworben werden.
Programme schreiben kann Olaf Lewejohann heute nicht mehr, doch sein Bruder nutzt die Grundsteine aus den frühen 80ern noch heute beruflich: „Er ist Biologe und schreibt Programme, die Mäuse beobachten.“