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Bundesforschungsministerium unterstützt Enapter und die FH Münster mit 5,6 Millionen Euro

Fördergeld für Entwicklung eines Mega-Elektrolyseurs

Saerbeck

Die Enapter AG, die in Saerbeck ein Elektrolyseur-Werk bauen will, erhält aus einem Förderprogramm des Bundesforschungsministeriums 5,6 Millionen Euro für die Entwicklung eines Mega-Wasserstoffgenerators.

Katja Niemeyer

Die Enapter AG plant in Saerbeck den Bau einer Massenfertigungsanlage für Elektrolyseure. Foto: Enapter

Das Bundesforschungsministerium unterstützt die Enapter AG bei der Entwicklung eines neuartigen Elektrolyseur-Systems in der Megawatt-Klasse mit 5,6 Millionen Euro. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Leitprojekts „H2Giga“. Die Leitprojekte sind ein Teil des „Ideenwettbewerbs Wasserstoffrepublik Deutschland“. In ihnen werden zentrale Herausforderungen zum Aufbau einer Grünen Wasserstoffwirtschaft in großangelegten, industriegeführten Verbundprojekten aus Wissenschaft und Wirtschaft bearbeitet, teilt das Ministerium auf Nachfrage mit.

In „H2Giga“ erforschen demnach über 130 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in mehr als 25 Konsortien Technologien und Ansätze zu einer automatisierten Serienfertigung von Elektrolyseuren. Neben Enapter sind in „H2Giga“ unter anderem sowohl die führenden deutschen Elektrolyseurhersteller als auch Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und der Max-Planck-Gesellschaft beteiligt. Das Ministerium plant für „H2Giga“ im Zeitraum von 2021 bis 2025 bis zu 500 Millionen Euro bereitzustellen.

Enapter plant nach eigenen Angaben, den Megawatt-Elektrolyseur (Modell AEM Multicore) im kommenden Jahr auf den Markt zu bringen. Der Wasserstoffgenerator soll einen wesentlichen Beitrag zu einem schnellen Ausbau der Elektrolyse-Kapazitäten leisten. „Die Unterstützung der Bundesregierung wird die Entwicklung unserer grünen Wasserstofflösungen im Megawatt-Bereich deutlich beschleunigen“, versprach Sebastian-Justus Schmidt, Vorstand der Enapter AG.

Für die Entwicklung arbeitet das Unternehmen, das in Saerbeck eine Massenproduktion aufbauen will, mit der Fachhochschule Münster zusammen. Sie erhält ebenfalls einen Teil der Fördermittel und wird im eigens dafür entwickelten „Application Lab“ beim Testen unterstützen. „Der modulare Megawatt-Elektrolyseur ist enorm flexibel einsetzbar und damit ideal für die Nutzung von schwankender erneuerbarer Energie geeignet”, wird Dr. Elmar Brügging, Leiter des Verbundforschungsprojekts der FH Münster, in einem Pressetext von Enapter zitiert. „Zudem ist er durch den Einsatz mehrerer Kernmodule auch extrem robust.“

Mit dem AEM Mulicore will Enapter nach eigenen Angaben das Potenzial der sogenannten Anionaustauschmembran-Technologie (AEM) weiter ausschöpfen. Diese zeichne sich durch geringe Kosten aus. Statt eines aufwendig produzierten, maßgeschneiderten Elektrolyseurs kombiniert Enapter 440 in Masse gefertigte Kernmodule – sogenannte AEM Stacks – zu einem Gesamtsystem. Diese in Reihe geschalteten Module könnten etwa 450 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Der modulare Ansatz verkürze die Entwicklungszeit.

„Mit der AEM-Elektrolysetechnologie könnten wir das Ziel einer kostengünstigen Produktion von grünem Wasserstoff erreichen. Deutschland ist die Heimat des Technologieführers für AEM. Deshalb freuen wir uns umso mehr, die Markteinführung dieses innovativen Produktes voranzutreiben”, wird Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in der Enapter-Mitteilung zitiert.

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