Anja Karliczek beim CDU-Wirtschaftsfrühstück
„Wie gut man hier leben und arbeiten kann“
Saerbeck
Außerhalb des Münsterlands wüssten viele Menschen gar nicht, wie gut man hier leben und arbeiten könne, stellte die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek der Region ein gutes Zeugnis aus. Beim Wirtschaftsfrühstück des CDU-Ortsverbands riet sie auch dazu, mehr als nur Geld in die Hand zu nehmen, um Fachkräfte an Firmen zu binden.
Die Attraktivität des ländlichen Raums halten und steigern, dieses Ziel bekräftigte die Bundestagsabgeordnete Anja Karliczek jetzt beim Wirtschaftsfrühstück des CDU-Ortsverbands. Als eine Maßnahme dafür nannte sie im Konferenzraum des Zoobedarf-Großhandels Hugro den Ausbau des Breitbandnetzes: „Den großen Umschwung durch die Digitalisierung halten wir nicht auf“, sagte sie. Dem Münsterland bescheinigte Karliczek „überall Zugpferd, überall besser als der Durchschnitt“ zu sein; aber die Region stelle ihr Licht unter den Scheffel: „Die Menschen außerhalb wissen nicht, wie gut man hier leben und arbeiten kann.“
Die Bundestagsabgeordnete riet Firmen bei der Suche nach Auszubildenden oder Fachkräften, „mehr in die Hand zu nehmen als nur Geld“ und das Arbeitsumfeld flexibler und attraktiver zu gestalten. Zugleich forderte sie mehr Mobilität bei Auszubildenden. Günter Leugers vom Gastgeber Hugro nutzte den Besuch von Anja Karliczek um klarzustellen, „wir erleben den Fachkräftemangel auch bei uns in der Branche“, Zoogeschäfte hätten mitunter wegen Personalmangel nur tageweise geöffnet. Seiner Meinung nach werde der Weg zum Abitur zu leicht gemacht. „Wir müssen dringend dafür sorgen, dass wir auch in den unteren Segmenten Leute bekommen, die Jobs werden ja nicht schlecht bezahlt“, sagte er. „Selbst ausbilden und individuell etwa bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Leute zugehen und sie so an die Firma binden, das können Großunternehmen nicht, das können kleinere Firmen besser“, antwortete Anja Karliczek, die im Regionalausschuss der IHK Nordwestfalen sitzt.
Beim Thema Globalisierungsangst und Radikalismus sagte sie, „die meisten reden nicht in böser Absicht, sondern sitzen falschen Parolen auf“. Diesen „falschen Parolen entgegen zu treten, ist auch die Aufgabe der CDU-Ortsverbände“.
Im Auftaktvortrag hatte sich Ortsverbandsmitglied Norbert Winter mit der wirtschaftlichen Lage und Stimmung im Münsterland auseinander gesetzt.
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