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Siegerehrung in der „Quarantäne“-Schreibwerkstatt

Corona-Krise setzt auch kreative Kräfte frei

Steinfurt

In der Steinfurter Stadtbücherei sind am Freitagabend die Sieger der Schreibwerkstatt „Quarantäne“ ausgezeichnet worden. Die Beiträge haben gezeigt, dass Krisen wie die Corona-Pandemie auch kreative Kräfte freisetzen kann.

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Siegerehrung der „Quarantäne“-Schreibwerkstatt in der Stadtbücherei ( v. l.): Frank Piochowiak, Udo Fröhlich, Markus Hues, Matthias Engels, Rike Ahlbrand, Annette Ritter-Berger, Heidrun Meinikmann, Klaus Uhlenbrock, Sina Berning und Manuel Hatwig. Foto: Rainer Nix

„Corona“, kein Thema hat während der vergangenen Jahrzehnte die Bevölkerung dermaßen in Atem gehalten wie die Pandemie, die aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien. Die Krise ist aber auch eine Chance, sich literarisch damit zu beschäftigen, welche Prioritäten die Menschen bislang in ihrem Leben gesetzt haben. Ist der Ausbruch der Krankheit abseits aller Gefahren nicht auch ein Anlass, Ziele zu überdenken und zukünftig neue Akzente zu setzen? War das staatlich verordnete „Social Distancing“, das jeden vorübergehend eine Zeit lang in den eigenen vier Wänden fesselte, nicht auch Gelegenheit, die Familie neu zu entdecken? Der Corona-Lockdown hat Menschen isoliert und deprimiert. Und noch immer ist es längst nicht so, wie es einmal war. Die Pandemie hat aber auch Kreativität geweckt, wie der „Quarantäne-Schreibwettbewerb“ der Stadtbücherei Steinfurt eindrucksvoll gezeigt hat.

Rike Ahlbrand, seit rund einem Jahr Mitglied des Büchereiteams, hatte vorgeschlagen, diesen Wettbewerb zu veranstalten. „Als die Bibliothek coronabedingt vorübergehend schließen musste, was lag da näher, als selbst etwas zu schreiben?“, fragte sie. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren dem Aufruf zur Teilnahme gefolgt und haben ihre Texte eingereicht. Autor und Lyriker Matthias Engels, Autor und Filmemacher Klaus Uhlenbrock, Buchhändlerin Heidrun Meinikmann und Ahlbrand bildeten die Jury. Am Freitag sind nun die Sieger geehrt worden. „Wir bekamen viele gute Texte, die trotz des vorgegeben Themas ,Quarantäne‘ unterschiedliche Schwerpunkte setzten“, urteilte die Jury einhellig. Die Reflexionen waren vielschichtig. Ist die allgegenwärtige Medienkommunikation eher ein Fluch oder ein Segen? Wie empfindet ein Strafgefangener die Krise? Hat Covid 19 Einfluss auf den Verlauf einer reiferen Liebesbeziehung genommen?

In der ersten Kategorie, Teilnehmer bis zu 20 Jahren, haben Anna Lisanne Berning, deren Schwester Sina den Preis stellvertretend entgegengenommen hat, sowie Manuel Hatwig eine Urkunde und eine Papierblume bekommen. In der Sparte Erwachsene wurden Udo Fröhlich und Annette Ritter-Berger ausgezeichnet. Zu Gehör brachte Markus Hues von der Comedy-Musiker-Formation „Bass & Bässer“ die Siegertexte, musikalisch unterhielt E- Gitarrist Frank Piochowiak mit selbst komponierten Songs die Teilnehmer bei der Siegerehrung.

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