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Steinfurt

Entwicklung am Bahnhof

Burgsteinfurt - Die Stadt Steinfurt treibt die Planungen voran, das Bahnhofsumfeld in Burgsteinfurt weiter zu gestalten. Grundlage der städtebaulichen Neuordnung auf und entlang der ehemaligen Schienenstrecke Rheine-Coesfeld bildet weiterhin der...

Dirk Drunkenmölle

Burgsteinfurt - Die Stadt Steinfurt treibt die Planungen voran, das Bahnhofsumfeld in Burgsteinfurt weiter zu gestalten. Grundlage der städtebaulichen Neuordnung auf und entlang der ehemaligen Schienenstrecke Rheine-Coesfeld bildet weiterhin der Entwurf des Planungsbüros Kleyer aus Borghorst, der aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb 1998 hervorgegangen, und nach dem bereits der Bahnhofsvorplatz mit zentralem Omnibusbahnhof, Radstation und P+R-Plätzen im Jahr 2000 realisiert worden ist. Jetzt soll der Bebauungsplan Nr. 15 „Bahnhof Burgsteinfurt“ zur Rechtskraft geführt werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage liegt dem Planungsausschuss für die Sitzung am Dienstag und dem Rat für seine Beratungen am Mittwoch vor. Grundsätzlich geht es darum, in dem Bereich die Weichen für eine sogenannte bahnhofsaffine Nutzung, Handel, Gewerbe, Dienstleistung, bahnhofnahes Wohnen, einen Spiel- und Bolzplatz sowie eine Verbindung zur Leerer Straße zu schaffen. Die ehemalige Schienenstrecke soll unter anderem durch den Bau einer Baumallee, die Bestandteil des neuen „Schlossallee-Radweges“ werden soll, eine tragendes städtebauliches Element werden. Nach der öffentlichen Auslegung des Aufstellungsentwurfes haben die betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange ihre Wünsche und Bedenken jetzt vorgetragen. Darin wird unter anderem dazu aufgefordert, Altlasten zu untersuchen, die Belange des Lärm- und Umweltschutzes zu berücksichtigen.

Kritische Stellung haben auch zahlreiche Bewohner der Friedenau und speziell des Ascheweges bezogen. Dort sollen die Schrebergärten in Bauland (für 17 Wohneinheiten und Anschluss an den Bahnübergang mit einer neuen Straße) umgewandelt werden (wir berichteten wiederholt). Weitere Bedenken bringt auch die Bürgerinitiative Friedenauer Brücke vor. Sprecher Reinhard Övermann macht in einem mehrseitigem Schreiben an Bürgermeister Hoge deutlich, warum die Interessenvertretung die Planungen für nicht mehr zeitgemäß hält, welche rechtlichen Bedenken insbesondere im Hinblick auf die wiederholt debattierte Zielplanung bestehen, einen ebenerdigen Bahnübergang auch für den motorisierten Verkehr als Verbindung von der Bahnhofstraße zur Eichendorffstraße vorzusehen, welche wirtschaftlichen Einbußen dieser Übergang für die Firmen im Gewerbegebiet Sonnenschein und die Landwirtschaft hätte. Diese Argumente sind bereits in der Diskussion um den Abriss der Friedenauer Brücke ins Feld geführt worden. Die Bürgerinitiative schlägt nun vor, alternativ eine offene, einsichtige, fast gradlinige und behindertengerechte Unterführung für Radfahrer und Fußgänger einzurichten, die der bereits im Plan vorgesehenen Unterführung zwischen Graf-Ludwig-Straße und Schlietenstraße ähnlich sein soll. Aus Sicht der BI würde die Friedenau so nicht durch weiteren Durchgangsverkehr belastet. Die Wohnqualität würde erhalten bleiben, Baukosten für eine Schrankenanlage würden entfallen und die Unterhaltungskosten seien minimal.

Die Stadtverwaltung betont demgegenüber weiterhin die Bedeutung des Übergangs für das Gebiet. Zwar sind höhengleiche Übergänge aufgrund des Eisenbahnkreuzungsgesetzes zurzeit unzulässig, die Verwaltung geht aber davon aus, dass diese Vorschrift mittel- und langfristig geändert wird und eine entsprechende Umsetzung der Planung erfolgen könnte.

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