Mit „gnadenlos guten Zeugnissen“ die Realschule am Buchenberg verlassen
„Erkenne dich selbst“
Borghorst
Gute, aber auch ein wenig melancholische Stimmung herrschte während der Entlassfeier an der Realschule am Buchenberg in Borghorst. Mit dem Entlassjahrgang 2022 verabschiedete sich auch Schulleiter Michael Groll, der in diesen Tagen verabschiedet wird. Der verdiente Pädagoge freute sich darüber, dass die Hälfte der 80 Schülerinnen und Schüler einen qualifizierten Abschluss erreicht hat.
„Nach zwei Jahren Corona freue ich mich, dass wir wieder gebührend feiern können“, sagte Schulleiter Michael Groll, als er am Freitag die feierliche Zeugnisausgabe des Entlassjahrgangs 2022 der Realschule am Buchenberg eröffnete. Es war die letzte Verabschiedung einer Schülerschaft in seiner Laufbahn, denn in diesen Tagen wird der verdiente Pädagoge verabschiedet. Er selbst hätte es noch gar nicht erwähnt, denn er sieht sein Engagement bis zum letzten Tag als Selbstverständlichkeit. „Erkenne dich selbst“, lautet seine Botschaft, „Entdeckt Eure Möglichkeiten, in jedem Menschen stecken Talente.“ Er mahnte jedoch auch, sich niemals entmutigen zu lassen, denn die richtigen Entscheidungen zu treffen, sei im Leben nicht immer leicht.
Es war eine gute, wenn auch etwas melancholische Stimmung, in der mit Luftballons und anderen Accessoires geschmückten Realschulhalle. 80 Absolventinnen und Absolventen versammelten sich dort mit ihren Angehörigen. Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer stellte fest, dass die scheidende Schülerschaft auf einer „supertollen Schule“ lernen durften. Der Beruf, der einmal ergriffen werde, solle möglichst auch Berufung sein. Was Spaß mache, das mache man auch gut. „Schaut hin- und wieder auch mal nach unten“, riet die Bürgermeisterin, „vielleicht steht da jemand, der Eure Hilfe braucht.“
„Ihr werdet Euch noch oft an Eure Schulzeit erinnern und Euch freuen, viel Schönes in dieser Zeit erlebt zu haben“; betonte die erste Schulpflegschaftsvorsitzende Heike Bühn-Bauland, vergaß aber nicht, an die für alle schwere Pandemie-Zeit mit Homeschooling und diversen Unsicherheiten zu erinnern. Worte der Anerkennung gingen auch an die Eltern: „Es hat sich manch Elternteil in der Freizeit konstruktiv kreativ, kritisch oder auch ganz praktisch in der Schulpflegschaft oder den Förderkreis der Schule eingebracht.“
Lenn Widenka und Anna Merker richteten das Wort als Schülersprecher an alle: „Wir haben es geschafft, wir können stolz sein“, hoben sie hervor. Die Schulzeit sei für viele auch mal eine „Achterbahn der Gefühle“ gewesen. „Bei Klassenfahrten konnten wir Lehrer in freier Wildbahn erleben“, sagten die Schülersprecher. „Besonders in den letzten Jahren sind wir zu einer großen Familie zusammengewachsen. Ein großer Dank ging an die empathische Lehrerschaft, insbesondere an Schulleiter Groll. Dieser bezeichnete die Absolventen als „besonderen Jahrgang“ und betonte, dies nicht in jedem Jahr gesagt zu haben. „Eure Zeugnisse sind zum größten Teil gnadenlos gut“, bescheinigte Groll. Er hatte sich persönlich Zeit für jeden Einzelnen genommen, ihm/ihr die Abschlussnoten zu eröffnen und über mögliche Zukunftsperspektiven zu reden. „Die Hälfte der 80 Schülerinnen und Schüler verlässt uns mit qualifiziertem Abschluss“, so Groll. Dieser berechtigt dazu, nach der zehnten Klasse auf die gymnasiale Oberstufe oder das berufliche Gymnasium zu wechseln. „Für mich sind nicht nur die Zensuren entscheidend, sondern auch die Persönlichkeiten der Absolventen“, so Groll ausdrücklich. Auch in dieser Hinsicht sei er stolz auf seinen Abschlussjahrgang.
Die Schüler fanden warme Worte für die Klassenlehrerinnen, die ebenfalls ihre Zehntklässler sehr vermissen werden. Vanessa Eschenbroich, Sabina von Bodenhausen-Bartels, Petra Tappe und Claudia Hembrock überreichten die Zeugnisse. Für besondere Leistungen wurden Johanna Wahlers, Jolin Holthenrich und Julia Ernst geehrt.
Musikalisch untermalte die „Big Band“ den Tag, als Solistinnen traten Nina Schmittwilken und Pia Dwersteg hervor.
Startseite