Partnerschaft mit Simbabwe
Gastfreundschaft und leckere Raupen
Steinfurt/Harare
Die Partnerschaft zwischen dem evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Borken-Coesfeld und der östlichen Diözese der ev. Kirche im Simbabwe wird enger. Jetzt kehrte eine kirchliche Reisegruppe aus dem südafrikanischen Land zurück.
„Wir haben uns wirklich überall äußerst willkommen gefühlt“, berichtet Barbara Schäffer mit einem Lächeln. Seit Sommer 2013 gestaltet die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken (www.der-kirchenkreis.de) gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen eine deutsch-simbabwische Kirchenpartnerschaft zwischen den evangelischen Christen im Westmünsterland und der Östlichen Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Simbabwe (ELCZ). Gemeinsam mit 15 weiteren Teilnehmenden bereiste Schäffer jetzt für drei Wochen das Land im Südlichen Afrika.
Pfarrerin Kerstin Hemker, Schulreferentin des Kirchenkreises, hatte zu einer Bildungs- und Begegnungsreise eingeladen. In Simbabwe trafen die Reisenden auf aktive Kirchengemeinden, auf engagierte Projektpartner und Einrichtungen sowie auf delikate Raupen.
„Wir haben in diesem ersten Jahr unserer Partnerschaft schon viel miteinander erreicht“, begrüßt Mfaro Moyo, Vorsitzender des simbabwischen Partnerschaftskomitees, die Münsterländer. Die Studienreise durch weite Teile des einstigen Rhodesiens bildet einen weiteren Baustein der deutsch-simbabwischen Kirchenpartnerschaft. Im Sommer 2013 hatten der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken und die Östliche Diözese der ELCZ eine Kontinent übergreifende Zusammenarbeit angestoßen. In der Landeshauptstadt Harare traf die Gruppe auf den neu gewählten Bischof der Östlichen Diözese, Pfarrer Chemist Faindi, sowie auf Superintendent Pfarrer Trust Moyo. Gemeinsam blickten die Partner auf ein bewegtes Jahr zurück, in dem Partnerschaftsgottesdienste, Delegationsreisen und mehrere Jugendaustausch-Programme bereits zahlreiche Kontaktflächen ermöglicht hatten.
Neben Eindrücken aus bewegten Gottesdiensten lernten die Reisenden Menschen und Kulturen in Simbabwe kennen. „Ich habe noch nie einen so lebendigen Gottesdienst erlebt. Der Gesang der Gottesdienstbesucher ist einfach umwerfend“, schwärmt der pensionierte Musiklehrer Gerd Endemann aus Emsdetten. „Die Caterpillars – eine delikate Raupenart – habe ich dannallerdings beim gemeinsamen Mittagessen mit dem Pfarrer nicht angerührt.“
Aber auch die Mitreisenden sammelten bleibende Erfahrungen: „Trotz der großen Armut, die bei unfasslichen 92 Prozent Arbeitslosigkeit in allen Gemeinden spürbar war, strahlten die Kirchengemeinden eine große Freundlichkeit aus. Niemand hat uns um Geld oder Unterstützung gebeten. Vielmehr wurde für uns alle gebetet“, ergänzt Bernhard Schäffer, Presbyter aus Emsdetten.
Die Bildungsarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe, die landesweit 13 Schulen unterhält, stieß bei Gesamtschullehrer Hermann Stubbe aus Saerbeck und Schulreferentin Hemker auf großes Interesse. Dank der zahlreichen Kontakte des Präsidenten der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft (DSG), dem emeritierten Pfarrer Dr. Reinhold Hemker aus Rheine, erlebten die Teilnehmenden zudem zahlreiche Begegnungen außerhalb des evangelisch-lutherischen Kontextes. In Masvingo im Südosten des seit 1980unabhängigen Landes organisierten der Bürgermeister und der Stadtdirektor einen Empfang für die westfälische Gruppe. Außerdem standen Besuche in einemWaisenhaus, einem Altersheim und einer kommunalen Klinik auf dem Programm.
Im Herbst besuchen zwei Vertreter aus Simbabwe den Kirchenkreis und verschaffen sich ein Eindruck des evangelischen Gemeindelebens im Westmünsterland.
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