Niederländische Partnerstadt Rijssen/Holten kämpft mit Inzidenzwert von fast 1000
„Gemeinsam bekommen wir dieses Virus in den Griff“
Rijssen/Steinfurt
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert, also die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infizierten Menschen, hochgerechnet auf 100 000 Einwohner, ist zuletzt im Kreis Steinfurt leicht auf 138,8 zurückgegangen. Ein noch stets hoher Wert, der aber bei weitem nicht vergleichbar mit dem in Steinfurts niederländischer Partnerstadt Rijssen/Holten ist.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert, also die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infizierten Menschen, hochgerechnet auf 100 000 Einwohner, ist zuletzt im Kreis Steinfurt leicht auf 138,8 zurückgegangen. Ein noch stets hoher Wert, der aber bei weitem nicht vergleichbar mit dem in Steinfurts niederländischer Partnerstadt Rijssen/Holten ist. In der 38 000-Einwohner-Gemeinde, gerade mal 65 Kilometer von der Kreisstadt entfernt, lag der Inzidenzwert nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde am Dienstag bei 974,4. Mit dieser hohen Zahl steht die Partnerstadt in der Region nicht alleine da: Mit Wierden und Twenterand gibt es zwei Kommunen, deren Inzidenzwerte sogar über 1000 liegen, in Gesamt-Twente lag der Wert gestern bei 745,6.
Angesichts dieser dramatischen Situation hat Bürgermeister Arco Hofland in einer Videobotschaft die Rijssener und Holtener aufgerufen, die Corona-Regeln zu beachten, Kontakte zu vermeiden und in dieser Hinsicht Durchhaltewillen zu zeigen. „Ich bin mir sicher: Gemeinsam bekommen wir dieses Virus in den Griff“, so der Bürgermeister. Zugleich drückt er denjenigen sein Mitgefühl aus, die erkrankt sind und die Angehörige verloren haben. Er fühle zudem auch mit den Ladeninhabern, die ihre Geschäfte aufgrund der Krise schließen mussten.
Wegen der hohen Infektionszahlen gelten landesweit zu den Feiertagen strenge Kontaktbeschränkungen: Zu Weihnachten dürfen lediglich drei Personen in einen Haushalt zu Besuch kommen, über den Jahreswechsel sogar nur zwei Personen. Zudem gilt, das ist schon länger bekannt, zum Jahreswechsel ein Verbot des Entzündens von Feuerwerk. Auch das in der niederländischen Partnerstadt beliebte vorweihnachtliche Böllern mit Karbid war aufgrund der sich zuspitzenden Krise abgesagt worden. Als Ersatz wird für die Rijssener und Holtener Jugend an Silvester ein Online-Escape-Room-Spiel angeboten.
Die Einwohner der Partnerstadt sind zudem aufgefordert, mit ihren Festtagseinkäufen nicht bis zuletzt zu warten. Es wird empfohlen, nur dann einzukaufen, wenn es ruhiger ist. Jegliche Menschenansammlungen sollten gemieden werden.
Auswirkungen auf den Grenzverkehr wird der riesige Unterschied in der Virusverbreitung vorerst dennoch wohl nicht haben. Die Frage einer Grenzschließung ist eine Entscheidung auf höchster staatlicher Ebene. Dort ist die Priorität derzeit, dass die Grenzen offen bleiben sollen – auch weil die Schutzregeln fast identisch sind. Der Appell der Bürgermeister und Landräte der Grenzgemeinden bzw. -kreise ist jedoch eindeutig: Grenzübertritte sollten in der aktuellen Situation wenn irgend möglich vermieden werden.
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