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Freibad öffnet am 20. Mai seine Pforten

Jetzt kommt es auf die Besucher an

Burgsteinfurt

Der Countdown läuft: Am 20. Mai soll das Bagno Mare in Burgsteinfurt seine Pforten öffnen. Dies allerdings ist mit strengen Auflagen für die Besucher verbunden. „Das, was wir vorhaben, hat mit normalen Schwimmbetrieb nicht viel zu tun“, sagt dazu Stadtwerke-Chef Rolf Echelmeyer. Der Badbetreiber appelliert an die Verantwortung jedes einzelnen Badegastes.

Axel Roll

Sabine Schulte lässt es kräftig sprudeln: Am Mittwoch soll das Freibad öffnen. Foto: Axel Roll

Zur Feier des Tages wird es weder kalten Sekt noch warme Worte geben – obwohl die Kollegen des Bäderbetriebes seit Wochen auf den 20. Mai hinarbeiten. „Wir werden ganz normal um halb sieben aufschließen und gucken was passiert“, sagt Sabine Schulte als stellvertretende Chefin im Burgsteinfurter Freibad. Dass das Bagno-Mare in diesem Jahr überhaupt öffnen kann – Rolf Echelmeyer als Geschäftsführer des Bäderbetriebs hätte schon fast nicht mehr dran geglaubt. „Darum hat das, was wir hier vorhaben, mit einem normalen Schwimmbetrieb nichts zu tun“, sagt der Chef und verweist auf ein umfangreiches Hygienekonzept, das seine Mitarbeiter in den letzten Wochen zusammengestrickt haben. Bei allen Vorgaben: „Es kommt auf die Badegäste an“, sagt Julia Funke, bei den Stadtwerken mitverantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Sie appelliert an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. „Wenn das nicht funktioniert, können wir gleich wieder dicht machen.“

Was im Freibad geht und was nicht, darüber werden zahlreiche Informationstafeln am Eingang und im Bad Auskunft geben. Rolf Echelmeyer: „Unsere Gäste werden ganz schön was zu lesen haben.“ Trotz vieler Bilder und Symbole.

Die Tricksereien, um Corona ein Schnippchen zu schlagen, gehen schon am Eingang los. Jede Wasserratte muss sich dort einen kleinen Plastikball aus einer Wanne nehmen und nach dem Baden in eine andere zurücklegen. So behalten die Schwimmmeister den Überblick, wie viele Gäste gerade auf der Anlage sind. Es sollen nämlich nicht mehr als 500 sein. Sind die Bälle also alle unterwegs, darf niemand mehr ins Bad. Eine einfache, aber effektive Methode. Sabine Schulte hofft nur, dass niemand seinen Ball als Andenken mit nach Hause nimmt.

Die Plastikliegen wurden gestern erst einmal weggeschlossen, sie zwischendurch immer wieder zu desinfizieren, wäre kaum zu schaffen. Darum sollen die Gäste eine Decke für die Liegewiese mitbringen. Der Kiosk ist geöffnet. Tische und Stühle gibt es auch.

Damit die umfangreichen Regeln unter dem Corona-Diktat eingehalten werden, hat Rolf Echelmeyer zusätzliches Personal verpflichtet. Er macht unmissverständlich klar: „Zeigt sich jemand uneinsichtig, muss er raus. Da wird nicht lange gefackelt.“ Auch die Sanitäreinrichtungen wie Toiletten, Duschen und Umkleiden sind natürlich geöffnet. Allerdings bittet das Personal, die Räume nur im Notfall zu nutzen.

Wann und wie können die Wassersportler das 50-Meter-Becken wieder nutzen? „Da sind wir dran“, betont Rolf Echelmeyer. Es habe auch schon Gespräche mit den Vereinen gegeben. Fest steht bereits, dass der Trainingsbetrieb täglich nach 20 Uhr stattfinden kann. „Außerdem wäre es grundsätzlich möglich, dass die Vereine einen Nachmittag in der Woche zur Verfügung gestellt bekommen. Eine Entscheidung darüber ist aber noch nicht gefallen.

Rein technisch läuft im Freibad derzeit alles wie in einer ganz normalen Saison. Das Wasser sprudelt Tag und Nacht ins Becken, die Heizung bollert, was das Zeug hält. „Ob wir allerdings bis zur Eröffnung auf die 24 Grad Wassertemperatur kommen, kann ich noch nicht genau sagen“, so Sabine Schulte. Dafür seien die Nächte noch sehr kalt.

Ob das Kombibad in absehbarer Zeit öffnen kann, ist fraglich. „Derzeit sehe ich da keine Möglichkeit“, bedauert Rolf Echelmeyer. Die Auflagen für ein Hallenbad seien dafür zu hoch. Jetzt gehe es erst einmal darum, Erfahrungen mit dem Betrieb in Burgsteinfurt zu sammeln. Und da, wie gesagt, kommt es zu einem Großteil auf die Einsicht der Badegäste an.

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