Neubau der Feuerwehrtechnischen Zentrale im Seller Esch geht auf die Zielgerade
Kreisweites Drehkreuz der Brandschützer
Burgsteinfurt
Die Baustelle liegt etwas versteckt, gleichwohl genießt das Projekt große öffentliche Aufmerksamkeit – vor allem bei all denen, die etwas mit dem Rettungswesen und dem Brandschutz zu tun haben: Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) ist der Dreh- und Angelpunkt für alle Wehren im Kreis, wenn es um die Pflege und Wartung beispielsweise von Schlauchmaterial, Atemschutzgeräten und -masken oder von Chemieschutzanzügen geht. Die Bauarbeiten auf dem kreiseigenen Grundstück in Sellen gehen aktuell auf die Zielgerade.
Die Baustelle liegt etwas versteckt, gleichwohl genießt das Projekt große öffentliche Aufmerksamkeit – vor allem bei all denen, die, in welcher Form auch immer, etwas mit dem Rettungswesen und dem Brandschutz zu tun haben: Die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) ist der Dreh- und Angelpunkt für alle Wehren im Kreis, wenn es um die Pflege und Wartung beispielsweise von Schlauchmaterial, Atemschutzgeräten und -masken oder von Chemieschutzanzügen geht. Die Bauarbeiten auf dem kreiseigenen Grundstück in Sellen hinter der Straßenmeisterei, Auftraggeber ist das Amt für Bevölkerungsschutz des Kreises, gehen aktuell auf die Zielgerade. Der Neubau hat für die Einsatzfähigkeit aller Feuerwehren im Kreis größte Bedeutung. „Mitte Juni ist die bauliche Fertigstellung vorgesehen“, sagt Christoph Borgschulte, der als Sachgebietsleiter im Amt für Gebäudewirtschaft die Fäden bei der Umsetzung in der Hand hält.
Die rund 8,6 Millionen Euro teure FTZ löst den in vielen Belangen veralteten Vorgänger in der Sandkuhle vis-á-vis des Gerätehauses des Burgsteinfurter Löschzugs der Feuerwehr ab. Nach Auszug des technischen Dienstes soll das Altgebäude ab dem Sommer zu einer Rettungswache umgebaut werden. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Steinfurt, die ihrerseits in ihrem Bestand eine umfangreiche Modernisierung inklusiver neuer Alarmzufahrt plant (diese Zeitung berichtete mehrfach).
Doch zurück zur FTZ im Seller Esch: Das neue Gebäude, dass über auf drei Ebenen eine Grundrissfläche von über 3000 Quadratmetern aufweist, beherbergt neben den eigentlichen feuerwehrtechnischen Funktionen auch das gesamte Equipment zum Betrieb einer Kreis-Leitstelle. „Wir sprechen hier von so genannter Redundanz“, sagt Borgschulte. Will heißen: Sollte die seit kurzem im neuen Westflügel am Kreishaus untergebrachte Leitstelle aus welchen Gründen auch immer nicht einsatzbereit sein, sind die technischen Voraussetzungen in der nahen FTZ gegeben, einen unmittelbaren und gleichwertigen Übergang herzustellen.
Die Redundanz-Leitstelle ist im Obergeschoss in einem eigenen, abgetrennten Bereich untergebracht. Einen Blick hinein darf der Berichterstatter von der Zeitung werfen, Fotos allerdings sind nicht gestattet – zu sensibel ist die sicherheitsrelevante Ausstattung. Öffentliche Aufmerksamkeit ist in diesem Fall nicht erwünscht.
Bis die Leitstellentechnik einsatzbereit ist, wird es voraussichtlich Herbst werden. Zu dem Zeitpunkt werden die ersten Weiter- und Ausbildungen nebenan im Schulungstrakt schon absolviert sein. Die beengten Verhältnisse am Altstandort, die dort fehlenden Aufenthalts- und Pausenräume, die mangelnde digitale Ausstattung – all das wird für die (angehenden) Feuerwehrmänner und -frauen schon bald passé sein.
„Wir haben versucht, in enger Kooperation mit den Verantwortlichen in der Zentrale deren Wünsche bestmöglich umzusetzen“, sagt Christoph Borgschulte. Das fängt bei der Einrichtung des großen, unterteilbaren Schulungsraumes an und hört bei der Gestaltung der Umkleide- und Sozialbereiche nicht auf. Von einer hochwertigen feuerwehrtechnischen Bildungseinrichtung zu sprechen, die da in Sellen entsteht, ist sicher keine Übertreibung – inklusive reizvoller Blicke in die Bauerschaft dank großzügig bemessener Fensterflächen.
Eine Etage tiefer befindet sich das Herzstück der FTZ, der Dienstleistungs- und Werkstattbereich. Schlauchpflege und -wartung, Atemschutz- und Sauerstoffbefüllung, Textilien- und Chemieanzugpflege, Lagerung medizinischen Sauerstoffs für die Rettungswachen, Werkstatt und verschiedene Materiallager – für die hauptamtlichen Feuerwehrkräfte der FTZ stehen ebenso moderne wie funktionelle Räume zur Verfügung, in denen man sich nicht mehr gegenseitig auf die Füße tritt. Sozial- und Umkleideräume, eine Fahrzeughalle für Spezial-Einsatzfahrzeuge sowie ein Lagerbereich im Keller runden das Raumangebot ab.
Für Christoph Borgschulte ist der Neubau der FTZ eines seiner größten Projekte als Kreismitarbeiter. Die gegenüberliegende Straßenmeisterei, die 2016 fertiggestellt wurde, sei zwar auch ein sehr großes Vorhaben gewesen, sagt der Architekt. Die Komplexität der FTZ-Technik sei jedoch noch um einiges höher.
Hinzu kamen die Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte. Dies betraf unter anderem Arbeitsausfälle bei den beteiligten Firmen, aber auch Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung. Angesichts dessen sei die Bauverzögerung aber noch überschaubar gewesen. Und auch die Baukosten, bei anderen größeren öffentlichen Bauten des Öfteren ein Problem, sollen sich laut Borgschulte weitgehend im ursprünglich geplanten Rahmen bewegen.
Der Kreis plant, nach der Fertigstellung der FTZ einen Tag der offenen Tür am Standort Seller Esch anzubieten. Nähere Infos sollen dazu kurzfristig folgen..
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