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Lokalkonferenz mit MdL

Rückenwind für die Jäger

Kreis Steinfurt

Zu einer Lokalkonferenz zum umstrittenen ökologischen Jagdgesetz hat die Kreisjägerschaft alle Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Steinfurt eingeladen. Rückenwind bekommen die Jäger von der Initiative „Natur und Jagd“ um den ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhold Hemker.

Achim Giersberg

Die Jagd auf Füchse am Natur- wie am Kunstbau soll erhalten bleiben – einer von vielen Punkten, bei denen sich die Kreisjägerschaft und die Initiative „Jagd und Natur“ einig sind. Foto: hbm

Die Jäger im Kreis Steinfurt protestieren mit „Mittwochs-Demos“ in allen größeren Städten des Kreises gegen den Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes. Am Freitag (27. Februar) um 19 Uhr in Hövels Festhalle in Saerbeck werden sie jetzt die Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Steinfurt mit ihrer Kritik konfrontieren. Rückendeckung erhalten die Jäger derweil von der parteiübergreifenden Initiative „Natur und Jagd“ um den SPD-Politiker und ehemaligen Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhold Hemker.

Hemker und seine Mitstreiter warnen in einem aktuellen Schreiben davor, dass es bei einer Verabschiedung des Jagdgesetzes „für unsere Region, aber auch für andere ländlich geprägte Gebiete in NRW, erhebliche Fehlentwicklungen geben würde“. Die jetzt vorgesehen Änderungen würden unter anderem erhebliche Einschränkungen bei der Niederwild-Jagd bringen. Das treffe vor allem die „weniger zahlungsfähigen Jägerinnen und Jäger“, die nicht auf andere Reviere ausweichen könnten. Ihnen drohe mit der Wiedereinführung der Jagdsteuer ohnehin eine weitere Belastung. Darüber hinaus verlören viele Reviere ihren jagdlichen Wert und die Grundstückseigentümer in der Folge Einnahmen aus der Jagdpacht.

Hemker kündigt an, er werde an die Fraktionen im Landtag schreiben und Änderungsvorschläge machen. Dazu gehöre, dass die Baujagd auf Füchse am Naturbau ebenso wie am Kunstbau erlaubt bleiben soll. Füchse als Überträger von Räude, Staupe, Tollwut und Fuchsbandwurm hätten keine natürlichen Feinde und stellten eine Gefahr für Menschen und Haustiere dar. Auch die das vorgesehene Verbot der Lockjagd auf Rabenkrähen sollte ersatzlos gestrichen werden. Für den § 20 „Örtliche Verbote“ soll es nach Hemkers Vorschlag bei der bewährten Regelung des Einvernehmens zwischen Naturschutz- und Jagdbehörde bezüglich der Jagd in Naturschutzgebieten bleiben. „Problematisch“ sei auch, dass der Gesetzentwurf zulasse, dass Kleinstgruppen mit nur sieben Mitgliedern als „Vereinigung von Jägern“ anerkannt werden soll. Gegen die Wiedereinführung der Jagdsteuer spreche u.a. die Tatsache, dass Jäger „freiwillige Umweltleistungen“ bei Verkehrsunfällen mit Wild mit kostenloser Nachsuche leisteten und auch in der Umweltbildung mit „Lernort Natur“ aktiv seien.

Bleiben soll es nach Hemkers Meinung bei dem vorgesehen Abschussverbot von verwilderten Katzen. Es sollten lieber Lebend-Fallen aufgestellt und die Tiere im Tierheim abgegeben werden. Auch eine Kennzeichnungspflicht sei sinnvoll.

Diese Forderungen der Initiative „Natur und Jagd“ entsprechen zu großen Teilen dem aktuellen Forderungskatalog der Kreis-Jägerschaft. „Das Gesetz diskreditiert die unbestrittenen Leistungen der Jäger für Natur und Gesellschaft und stellt ein Misstrauensvotum für den gesamten ländlichen Raum dar“, meint Josef Daniel Jasper, Vorsitzender der Kreisjägerschaft. Das Gesetz enthalte einige Ermächtigungen für zukünftige weitere Repressionen. Das Motto der Landesregierung „Betroffene zu Beteiligten machen“ werde ins Gegenteil verkehrt: „Hier werden Beteiligte zu Betroffenen gemacht“!

Die „Lokalkonferenz“ am 27. Februar mit den Landtagsabgeordneten, den Jägern und „Partnern im ländlichen Raum“ soll dazu beitragen, dass sich die Region mit einer Stimme gegen das Gesetz ausspreche.

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