Erst schneiderte Edeltraut Hartmann Schutzmasken, jetzt sind es Demenzkissen
Sozialarbeiterin an der Nähmaschine
Borghorst
Für andere Gutes tun. Dieses Ziel hat sich Edeltraut Hartmann nach ihrem Gang in die Rente zum Ziel gesetzt. Dabei lässt sie es jetzt kräftig rattern.
Das war klar: Edeltraut Hartmann hatte nach 20-jähriger Selbstständigkeit den Schlüssel zu ihrem Friseursalon zwar für immer umgedreht. Deswegen aber die Hände in den Schoß legen? Kein Fall für Edeltraut. „Mir war nur klar, dass ich ein Stück mehr Selbstbestimmung für mich benötige“, denkt die Friseurin aus Leidenschaft zurück an den Beginn der Corona-Pandemie. Es war eine Zeit, „in der alles zusammenbrach“, wie sich die Ur-Borghorsterin an leergekaufte Supermarktregale, Lockdown und abgesagte Geburtstagspartys erinnert. Als dann die ersten Steinfurter mit handgenähten Stoffmasken durch die Stadt liefen, machte es klick bei der Ruheständlerin. Sie entstaubte ihre Privileg-Nähmaschine, Jahrgang 1971, half mit etwas Öl der schwergängigen Mechanik auf die Sprünge und legte los.