Steinfurt
„Steinfurt TV“ geht auf Sendung
Steinfurt. Mit einem kurzen Knopfdruck, aber einer deutlich zu langatmigen Eröffnungsveranstaltung ist „Steinfurt TV“ gestern auf Sendung gegangen. Wobei der Begriff „TV“ im Grunde „irreführend“ ist, wie Prof. Dr. Thomas Hoeren in seiner Festansprache betonte. „Steinfurt TV“ findet ja nicht im Fernsehen statt, sondern im Internet. Und auch da ist es streng genommen kein Fernsehen, sondern ein „Abrufdienst“, wie Initiator Hans Derix betonte. Wäre es Fernsehen, das wiederum sagte Prof. Hoeren, dann hätten die Macher nämlich gleich einen ganzen Sack voller juristischer Probleme. Und die wollen sie nicht. Sie wollen „von Steinfurtern für Steinfurter“ (Derix) über das alles berichten, was sich in Steinfurt und im Kreis ereignet, und zwar „unabhängig, fair und ehrenamtlich“ (Derix), aber nicht „simultan, sondern sukzessive“ (Hoeren), also zeitversetzt.
Wie wichtig solche Feinheiten sind, zeigte Medienwissenschaftler Prof. Hoeren auf, der zunächst einen geschichtlichen Abriss über die Entwicklung der deutschen und nordrhein-westfälischen Medienlandschaft gab, über den politisch offenbar gewollten Niedergang des Bürgerfunks sprach, Frequenzprobleme erklärte und das „Steinfurt TV“–Team dann dafür lobte, dass es „eine interessante Lücke im Mediengesetz nutzt“. Juristisch gesehen, sei das neue Portal eher so etwas wie „Youtube“, eine Filmabruf-Adresse im Internet. (Seinen Vergleich mit dem legendären Piratensender „Bonanza“ hatte er wohl selber nicht ganz ernst gemeint.)
Nachdem Ideengeber und Spiritus Rector Hans Derix das Team vorgestellt hatte, das vor und hinter der Kamera agieren wird, zeigte er anhand etlicher Filmbeispiele, was „Steinfurt TV“ will und was es kann. „Wir sind“, das betonte Derix mehrmals, „Amateure, und wir wollen es auch bleiben. Ins Profihafte allerdings sind offenbar schon die Anklickzahlen im Internet geschossen, wo „Steinfurt TV“ schon seit einigen Wochen probehalber läuft: „Heute Mittag“, Hans Derix musste es vom Blatt ablesen, wo es schwarz auf weiß geschrieben stand, „haben wir die 250 000 Klicks schon übersprungen.“
Dann wurde es offiziell im Kommunikationszentrum, Bürgermeister Andreas Hoge trat ans Pult, drückte auf den symbolischen Knopf und wünschte dem Projekt einen guten Start und einen erfolgreichen Verlauf.
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