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Pfarrer Dr. Jochen Reidegeld trifft SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer

Was hält Gesellschaft zusammen?

Steinfurt

Das Gespräch soll keine Eintagsfliege bleiben: Der neue Pfarrer von St. Nikomedes, Dr. Jochen Reidegeld, will mit den politischen Kräften vor Ort ins Gespräch kommen. Darum traf er sich jetzt mit SPD-Bundestagsabgeordneter Ingrid Arndt-Brauer.

wn

Foto: pbm/Niewöhner

Die SPD und die katholische Kirche haben etwas gemeinsam: „Wir verlieren die Menschen, weil wir Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren haben“, haben die Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer und Steinfurts neuer Kreisdechant und Leitender Pfarrer von St. Nikomedes, Dr. Jochen Reidegeld, parallele Entwicklungen zusammengefasst. Die Politikerin und der Seelsorger haben sich auf Reidegelds Initiative kurz nach seiner Amtseinführung zu einem Gedankenaustausch getroffen.

„Mir ist es wichtig, den Kontakt auf den verschiedenen politischen Ebenen zu allen Parteien aufzunehmen“, wird Reidegeld in einer Pressemitteilung des Bistums zitiert, der als Kreisdechant auch Vertreter des Bischofs auf Kreisebene ist: „Es ist wichtig, dass wir bei verschiedenen Themen im Gespräch sind, um diese voranzubringen.“

Ingrid Arndt-Brauer zeigte sich schockiert und enttäuscht, dass Werte zunehmend an Bedeutung verlieren: „Ich erlebe immer öfter, dass die Menschen überlegen, was bringt es mir persönlich.“ Die Summe aller Einzelinteressen sei nicht das Gemeinwohl, mahnte die Bundespolitikerin, den Blick nicht zuerst auf sich selbst zu richten. Die zentrale Frage in diesem Zusammenhang sei, erklärte Reidegeld: „Was hält uns als Gesellschaft zusammen?“

Das Engagement nach der großen Flüchtlingsbewegung beweise bis heute, dass ein Einsatz über Partei- und Konfessionsgrenzen möglich und erfolgreich sein könne, waren sich Arndt-Brauer und Reidegeld einig: „Das ist entgegen vieler Trends ein positives Beispiel, das Hoffnung macht.“

Kritik übte die Politikerin an der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche. Ein Umdenken sei existenziell, stimmte Jochen Reidegeld Arndt-Brauer zu und fügte an: „Sonst verlieren wir weiter an gesellschaftlicher Relevanz.“ Reidegeld lobt das Engagement der Initiative „Maria 2.0“: „Ich bin froh über jede Frau, der die Zukunft der katholischen Kirche am Herzen liegt und die sich für Veränderungen stark macht.“

Die Integration von Flüchtlingen, auch im Hinblick auf deren Bildungs- und berufliche Chancen, war eines von mehreren Themen, bei dem Reidegeld und Arndt-Brauer im Gespräch bleiben wollen. Die Politikerin sagte dem Pfarrer ihre Unterstützung bei möglichen künftigen Projekten zu, heißt es abschließend in dem Pressetext.

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