Gründung einer Stadtmarketing- und Touristik GmbH
Alle sollen profitieren
Tecklenburg
Aus der Tecklenburg Touristik wird die Tecklenburger Stadtmarketing- und Touristik GmbH. Doch es geht bei weitem nicht nur um einen neuen Namen, sondern auch um ein neues Konzept mit zusätzlichen Aufgaben. Profitieren sollen nicht nur die Besucher der Stadt, sondern auch die Einheimischen in allen vier Ortsteilen. Die Stadtverwaltung soll den Prozess dazu einleiten. Dafür hat sich der Ausschuss für Umwelt, Kultur und Tourismus am Dienstagabend ausgesprochen. Was auf die Stadt zukommt, auch finanziell, erläuterte Cornelius Obier vom Fachbüro Konzept M.
Wie es der neue Name sagt, soll die Gesellschaft sich künftig nicht nur am touristische Belange kümmern, sondern auch um das Stadtmarketing, das es derzeit noch nicht gibt. Die „TSTG“ wie sie kurz heißt, soll sich auch um die Belange der Einheimischen kümmern, betonte Obier.
Sechs Aufgabenbereiche soll es geben. Dazu zählen Strategie, Planung und Controlling, Netzwerkmanagement und Innenmarketing, Angebots- und Produktmanagement, Vermarktung und Vertrieb, Gästeservice und Information sowie Veranstaltungen und Märkte. Dass das zahlenmäßig nicht mit dem derzeitigen Personal zu stemmen ist, liegt auf der Hand. Die Stelle der Geschäftsführung soll von 0,59 auf eine ganze Stelle ausgebaut werden. Das Gleiche gilt auch für den Bereich Veranstaltungen, für den es derzeit eine Stelle von 0,45 Prozent gibt. Die Bereiche Repräsentanz und Präsentation müssten ebenso deutlich ausgebaut werden wie die Strategien für Märkte. Dabei wird vor allem Wert gelegt auf Qualität.
Mehr Personal nötig
Was kostet das die Stadt? Obier nannte Zahlen. Der Finanzbedarf für die Tecklenburg Touristik habe 2019 bei 330.362 Euro gelegen und werde 2024 (bei den alten Strukturen) auf 392.220 Euro steigen. Bei Einführung der neuen Struktur wären es 482.500 Euro. Auf der Einnahmenseite standen 2019 noch 172.874 Euro. 2024 wären es (alt) 205.451 Euro und bei der Umfirmierung 206.100 Euro. Darauf ergibt sich ein Zuschussbedarf seitens der Stadt in Höhe von 157.488 Euro (2019) beziehungsweise 186.768 Euro (2024). Wird die neue Gesellschaft gegründet, kämen 2024 rund 276.000 Euro auf die Stadt zu beziehungsweise hochgerechnet bis zum Jahr 2028 gut 320.000 Euro. Die Stadt wäre alleinige Gesellschafterin.. Bislang hält sich 51 Prozent der Anteile, 25 Prozent entfallen auf den Verkehrsverein und 24 Prozent auf die Verkehrs- und Wirtschaftsgemeinschaft (VWG).
Die „TSTG“ habe viele zusätzliche Aufgaben, bei denen keine Einnahmen erzielt würden, erläuterte Obier weiter.
Wenn es eine Umfirmierung zum 1. Januar 2024 geben solle, müsse Gas gegeben werden. „Wir haben keine Zeit zu verlieren“.
Cornelius Obier
In der anschließenden Diskussion wollte Björn Knemöller (Grüne) vor allem wissen, wie man die zusätzlichen Kosten dem Bürger verständlich machen könne. Es würden Veranstaltungen und Aktivitäten durchgeführt, die eben auch für die Bürger da seien, so Obier. Die Tecklenburg Touristik sei sehr stark auf den Tourismus ausgerichtet, was eine gewisse Fokussierung auf den Ortsteil Tecklenburg bedeute. Das neue Konzept sehe vor, alle Ortsteile gleichermaßen zu entwickeln. Ein Kernpunkt sei dabei die Zusammenarbeit mit den Interessengemeinschaften, die es derzeit nicht gebe.
Auf Nachfrage von Yara Jebsen (Grüne) erklärte der Fachmann, es sei damit zu rechnen, dass es durch die Tätigkeit der neuen Gesellschaft zu mehr Einnahmen komme. Genau zu sagen, wieviele Gäste zusätzlich kommen, wäre allerdings Kaffeesatzleserei.
Auf der Grundlage des vorgestellten Businessplans soll nun der Prozess für die Umstrukturierung eingeleitet werden.
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