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Windmühlenhof Neyer

Aus dem Neben- wird ein Vollerwerb

Tecklenburg-Ledde

Aus einem alten Unternehmen ist ein moderner Familienbetrieb geworden: Der Windmühlenhof Neyer.

Jörg Neyer mit zwei Lämmchen. Insgesamt leben auf seinem Hof rund 400 Schafe. Foto: Brigitte Striehn

Jörg Neyer hat in den letzten Jahren mit seiner Ehefrau Ines den Windmühlenhof an der Windmühlenstraße in Tecklenburg-Ledde zu einem Vollerwerbsbetrieb ausgebaut. Das Familienunternehmen ist schon seit über 500 Jahren in Ledde ansässig und um 1800 an den jetzigen Standort auf dem idyllischen Windmühlenberg gezogen. Dort blieb das alte Bauernhaus stehen, aber ringsherum wurde in den letzten Jahren kräftig investiert.

Die Ställe sind auf dem modernsten Stand, eine Remise für den Maschinenpark, eine Fleischzerlegung mit mehreren Kühlhäusern und ein Tiefkühl-Gefrierhaus kamen neu hinzu. Der Landwirt hat sich der nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln und der artgerechten Haltung von Nutztieren verschrieben. Seit 2001 werden die Produkte – zunächst noch im Nebenerwerb – unter dem Bioland-Siegel vermarktet.

Neugierige Besucher führt Neyer gern durch die Ställe oder auf die Wiesen und Weiden. „Schauen Sie sich einfach um“, ist sein Motto. Zum Tierbestand gehören 150 Mutterschafe und deren Nachzucht, sodass im Sommer etwa 400 Schafe im Stall und im Freiland gehalten werden. Wenn der Hofbesitzer die Stalltür aufschiebt, fällt der Blick auf Texelschafe mit Einkreuzungen vom ostfriesischen Milchschaf, Suffolk und Blaukopf-Schaf. Die sind sehr robust und haben einen genügsamen Charakter. Ihr Fleisch ist besonders mager und hat eine sehr zarte Maserung und Faserverlauf.

Mageres Fleisch

Das Grundfutter wächst auf eigenen, bio-zertifizierten Flächen. Die Wolle wird zu Bioland-zertifizierten Produkten verarbeitet, die im Hofladen erhältlich sind. Zwei Festangestellte und mehrere Mini-Jobber sind auf dem Hof beschäftigt. Auch die beiden Söhne Daniel und Jannik helfen bei der Arbeit. „Wir wollen ein authentischer Familienbetrieb bleiben und streben nicht nach Wachstum um jeden Preis“, sagt Jörg Neyer.

Die Rinder sind eine Kreuzung aus Limousin- und Hereford-Rassen, die zur Fleischgewinnung gezüchtet werden, erklärt Jörg Neyer. Die Milch der auf dem Hof geborenen Mutterkühe wird nur für die etwa 15 Kälber verwendet, die hier aufwachsen. Der dicke Bulle Benno wacht über die kleine Herde. „Das ist ein ganz gemütlicher Vertreter“, sagt sein Besitzer lachend. Die Kreuzungen sind genügsame, ruhige Tiere, die ein besonders zartes Rindfleisch in Bio-Qualität mit feiner Marmorierung liefern. Sie leben auf großen Bio-Weiden mit Waldbestand und Fließgewässern. Im Winter stehen sie in einem geräumigen Offenstall mit Stroheinstreu. Das Futter baut der Landwirt selbst an. Dafür hat er viel Grünland und Felder für Getreide und Ackerbohnen.

Selbst erzeugte Produkte

Auf dem Windmühlenhof werden zudem Legehennen der Rasse Lohmann Brown Plus artgerecht gehalten.

Schwerpunkte des Betriebs sind Fleisch und Eier von eigenen Tieren. Das Fleisch werde in großer Bandbreite verkauft, sagt Jörg Neyer. Im Hofladen öffnet sich die Tür zu einem umfangreichen Angebot selbst erzeugter Produkte, erweitert durch Waren anderer Bio-Hersteller, meist aus der Region. Das Obst kommt von den Streuobstwiesen. Dort wachsen Kirschen, Birnen und Äpfel. Samstags und sonntags gibt es zudem noch Brot und Brötchen.

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