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Monique van Dijk und die ANTL-Schafherde

Ein Knochenjob, der Freude bringt

Tecklenburg-Leeden

Mit 440 Tieren ist Monique van Dijk unterwegs. Sie kümmert sich um die Schafherde der ANTL.

Von Sabrina Holthaus

Monique van Dijk und ihre Familie betreuen die ANTL-Schafherde. Manche der Tiere sind kuschelbedürftig und freuen sich über die Streicheleinheiten der Hirtin. Foto: Michael Gründel

Wie ist es, mit Schafen durch das Tecklenburger Land zu ziehen? Monique van Dijk vom Frecklinghof berichtet von ihrem Alltag mit mehr als 400 Tieren. „Das Schöne an dem Job ist der Umgang mit den Tieren. Wie sie die Flächen abweiden und so schön zurücklassen“, sagt sie, während sie auf der Weide zwischen 200 Mutterschafen und deren 240 Lämmern steht. Immer wieder streichelt sie ein Lamm, das sich besonders kuschelbedürftig an ihre Beine schmiegt.

Die Herde gehört der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) und existiert bereits seit 20 Jahren. Seit April 2020 wird sie vom Frecklinghof der Familie van Dijk betreut. Ein Knochenjob, der jedoch auch viel Freude bringt. „Man kann viel draußen sein und lernt die Region wirklich kennen“, so Monique van Dijk. Seit Ende April sind die Schafe draußen. Pro Jahr verbringen sie drei bis vier Monate im Stall, im Dezember werde das Futter draußen zu knapp. Frieren die Tiere nicht, wenn sie bei kälteren Temperaturen noch draußen sind? „Für die Schafe ist die Kälte nicht schlimm“, sagt van Dijk. Während der Wintermonate bekommen sie ihre Lämmer, die dann Zeit haben zu wachsen, bevor es auf Wanderschaft geht.

Monique van Dijk

Wenn es dann das erste Mal nach draußen gehe, sei alles spannend für die jungen Lämmer. „Die gucken dann erst mal komisch“, berichtet die Hirtin. Wichtig sei es, dass niemand den Anschluss verliere, damit die Herde auch in der Zahl ankomme, in der sie gestartet sei. Erst bewegt sie sich nah am Hof, dann geht es von Tecklenburg nach Leeden und wieder zurück. „Ein Schaf gehört nach draußen“, ist van Dijk überzeugt.

Rund zweimal pro Tag schaut van Dijk nach den Tieren. Besonders bei dem warmen Wetter brauchen sie mehrmals Wasser. Werden die Schafe unruhig, blöken sie und kommen auf sie zugelaufen, weiß van Dijk, dass sie jetzt weiter müssen. Wann es so weit sei, lasse sich vorher nur schwer einschätzen. „Da muss man flexibel sein“, sagt die Hirtin.

Schafe als Landschaftspfleger

Vor den Wanderungen stehe die neue Umzäunung schon bereit, dann werden die Schafe mithilfe der Hirtenhunde in ihren neuen Bereich geleitet. „Wir haben sehr gute Hunde“, lobt van Dijk. Die beiden Working Kelpies wüssten instinktiv, wohin sie müssten. „Es kommt eher vor, dass wir Menschen am falschen Punkt stehen“, sagt die Tecklenburgerin.

Gerade an schwer begehbaren, unebenen Stellen bieten sich die Schafe als Landschaftspfleger an. „Sie leisten einen tollen Beitrag für die Natur“, so van Dijk. Die Flächen, die ihre Schafe abweiden, gehören zum Teil der ANTL. Ebenfalls an die ANTL gehen die Schafprodukte: Wolle und Fleisch. „Man kann sie nicht alle behalten“, erläutert van Dijk. Deswegen müsse man die Tiere ab einem bestimmten Alter schlachten. Sie berichtet aber, dass diese dann nicht mehr klein sind: „Sie sind dann schon kräftig.“

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