1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Tecklenburg
  6. >
  7. Eine ergreifende Atmosphäre

  8. >

Friedenskonzert in St. Michael für die Ukraine

Eine ergreifende Atmosphäre

Tecklenburg

Die Sehnsucht nach Frieden ist immer aktuell. So war auch die Kirche St. Michael beim Friedenskonzert am Mittwoch sehr gut gefüllt. Gestaltet wurde es von der Tecklenburger Organistin Ulrike Lausberg zusammen mit Joachim Dorfmüller aus Wuppertal (Orgel), der in Kiev geborenen Gitarristin und Sängerin Nadia Kossinskaja aus Tecklenburg sowie Rostyslav und Maryna Kerysenko (Gesang und Beziehung zur Ukraine) gestaltet. Sie alle schufen eine ergreifende Atmosphäre.

Von Sunhild Salaschek

Die Musiker Rostyslav Kerysenko, Marina Kerysenko, Nadja Kossinskaja, Ulrike Lausberg und Joachim Dorfmüller (v.l.) boten eine grandiose Darbietung. Foto: Sunhild Salascheck

Der Klang der Orgel erfüllte den Kirchenraum mit „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Johann Sebastian Bach (BWV 614). Zuvor begrüßte Kaplan Ernst Willenbrink die Kirchenbesucher und sprach ein ökumenisches Friedensgebet. So eingestimmt konnten sich die Hörer ganz auf die wunderbaren Interpretationen der einzelnen Stücke konzentrieren. Dabei erklangen häufig zu hörende wie selten gespielte Werke sowie Stücke, die Hoffnung ausstrahlten und Mut machten.

Mal solistisch auf Orgel oder Gitarre, dann gemeinsam oder zusammen mit Gesang: Immer beeindruckten die Musiker mit ihrer klangvollen Ausdrucksstärke. Auf das einleitende Choralvorspiel von Bach folgte ein Praeambulum von Andreas Düben (1597-1662). Mit seinem chromatischen Beginn und dem harmonischen Schluss schien es auf den 30-jährigen Krieg und den Westfälischen Frieden Bezug zu nehmen, dessen 375-jähriges Jubiläum dieses Jahr gefeiert wird.

375 Jahre Westfälischer Frieden

Danach standen zwei weitere Kompositionen von Bach auf dem Programm. Besonders beeindruckend war der Vortrag der beliebten Air in D-Dur (BWV 1068) in der Bearbeitung für Orgel und Gitarre. Auch sonst gestaltete die Organistin weite Teile des Konzerts. Sie und ihre beiden Gesangspartner verbreiteten mit zwei ukrainischen Liedern so viel Aufbruchsstimmung, dass die Hörer zeitweise mitklatschten und applaudierten. Die kraftvolle und dennoch feinfühlige Spielweise Kossinskajas kam in ihren beiden Eigenkompositionen „Zärtlichkeit“ und „Wind aus den Bergen“ fantastisch zur Geltung.

Kraftvoll und feinfühlig

Gerahmt wurde diese grandiose Darbietung von beeindruckenden Friedenskompositionen zeitgenössischer Komponisten aus Deutschland und Norwegen, unter anderem von Rolf Løvland, der als zweimaliger Gewinner des Eurovision Song Contests bekannt wurde und auch auf der Orgel gespielt seine Wirkung nicht verfehlte.

Das bewegende Finale bildete wiederum Martin Luthers „Verleih uns Frieden gnädiglich“ diesmal nach der mittelalterlichen Fassung arrangiert für Gesang, Gitarre und Orgel.

Das war der passende Abschluss für ein Friedens-Benefizkonzert mit Spendensammlung zur Bekräftigung des Zusammengehörigkeitsgefühls.

Startseite