Orkanartiger Applaus für Il Suono
Fantastische Atmosphäre
Tecklenburg
Unter dem Motto: „Flowing Gardens – Wenn die Frühlingslüfte streichen“ gab es bei den „Tecklenburger Kostbarkeiten“ feinste Barockmusik zu hören.
Zum letzten Teil der „Tecklenburger Kostbarkeiten“ hatte die Organisatorin Ulrike Lausberg das Ensemble Il Suono eingeladen. Bei diesem norddeutschen Ensemble hat die Gründerin Dörthe Landmesser, Cembalo, ihre musikalischen Wurzeln in Ibbenbüren, und zusammen mit Frøya Gildberg, Sopran und Nóra Kiszty, Blockflöte, sowie Benjamin Sprick, Violoncello, sorgten die Musiker für einen zauberhaften Ausklang der begeisternden Darbietungen.
Unter dem Motto: „Flowing Gardens – Wenn die Frühlingslüfte streichen“ präsentierte die Gruppe ein abwechslungsreiches Programm mit Barockmusik. Dabei hatten sie sich ihre rundum überzeugende Interpretation der Kantate „Weichet nur, betrübte Schatten“ (BWV 202) mit der Arie über die Frühlingslüfte bis zum Schluss aufgespart.
Riesiger Beifall
Doch überzeugend war das Konzert von Anfang an, und schon gleich nach dem ersten Stück gab es einen riesigen Beifall. Die Sängerin Gildberg schaffte sofort eine fantastische Atmosphäre mit lockerem klarem Gesang und mit ihrer vergnüglichen Moderation. So ging es von der heiteren „Landlust“ (Georg Philipp Teleman) zur englischen Melancholie (Henry Purcell). Neben den bekannten Komponisten gab es auch selten zu hörende Leckerbissen wie „Fleug, Psyche, Fleug“ von Adam Krieger oder „Canzon“ von Bartolomeo de Selma y Salvadere. Hier bot sich für die Flötistin Kiszty die Gelegenheit im musikalischen Gespräch mit den tiefen Instrumenten zu brillieren.
Zwischendurch verlas Pfarrer Volker Kuhlemann aus Dortmund eine moderne Übertragung des biblischen Hohelieds der Liebe (1. Korinther 13) von Walter Jens und eine bedenkenswerte Geschichte über Schönheit und Liebe von Mario Bernadetti.
Moderne Übertragung
Aber auch der Cellist Sprick gab vor seinem Solospiel mit Prelude, Sarabande, Gigue von Bach (BWV 1007) nächst eine Einleitung, bei der er unter anderem über die vier Temperamente philosophierte.
So hatte bis auf die Cembalistin jedes der vier Ensemblemitglieder Gelegenheit solistisch hervorzutreten. Aber in der Barockmusik geht es nicht um jeden Einzelnen, wie Sprick darlegte, sondern um die Zusammenführung aller Gefühlswelten, um das gekonnte Zusammenspiel. Und das beherrschte Landmesser mit ihrem in jeder Hinsicht sicheren und passenden Fundament perfekt, sei es als sensible Begleitung der Sängerin oder als Gesprächspartnerin der anderen Instrumente, die auch für neue Impulse sorgte.
Kein Wunder, dass der Beifall geradezu orkanartig über das Ensemble herein brach und nicht enden wollte. Nach Standing Ovations vermischte sich der Applaus für die Künstler mit dem für die Organisatoren – allem voran für Ulrike Lausberg – und mit der Anerkennung für alle dabei Mitwirkenden. Es gab nicht nur viele Dankesworte, sondern – getreu dem Leitgedanken – auch viele (Topf-)Blumen.
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