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Blutspenderehrung beim DRK in Ledde

Heinz Richter schafft 150 Spenden

Tecklenburg-Ledde

Ein Reisender ins Sachen Blutspende war viele Jahre Heinz Richter. Der 73-Jährige hat 150 Termine wahrgenommen und ist dafür auch in andere Orte im Kreis gefahren. Nun wurde er, zusammen mit anderen Blutspendern, in Ledde geehrt.

Jürgen Schwering-Cordes (l.) und Erich Harmel (r.) ehrten Gerhard Muszar, Heinz Richter und Birgit Lammers (v.l.). Sie haben 75, 150 und 25 Mal Blut gespendet. Foto: Ruth Jacobus

Etwas Gutes tun und nebenbei daran Freude haben – Heinz Richter gehört zu denjenigen, die so gut wie keinen Blutspendetermin verpassen. Und nicht nur in Ledde. „Ich war im ganzen Kreis unterwegs“, erzählt er. Spendetermine in Ledde, aber auch in Wettringen, Nordkirchen oder Hopsten hat der 73-Jährige wahrgenommen, den irgendwann der Ehrgeiz gepackt hat. Angefangen hat er im Alter von 37 Jahren. Sobald er wieder durfte und die Pause, in der man nicht spenden darf, abgelaufen war, hat er sich wieder auf den Weg zum nächsten Termin gemacht. Immer nach 56 Tagen. „Ich habe mir immer die Termine geben lassen“, erzählt er schmunzelnd.

Am Freitag allerdings war Schluss, da hat Heinz Richter in Ledde zum letzten Mal etwas von seinem kostbaren Lebenssaft abgegeben. Irgendwann ist es mal gut, findet er. An seinem letzten Termin beim DRK wurde er im Dorfgemeinschaftshaus geehrt, weil er 150 Mal Blut gespendet hat. Dazu war Jürgen Schwering-Cordes vom Blutspendedienst des DRK angereist. „150 Mal, das ist höchst selten“, hob er hervor. „Das ist eine Leistung, die man gar nicht genug würdigen kann.“ 150 Spenden seien etwa gleichzusetzen mit einem Fass Bier, das rund 75 Liter fasst. Schwering-Cordes überreichte Richter Urkunde und Nadel, und vom DRK-Ortsverein Ledde gab es noch ein kleines Präsent.

Geehrt wurden auch Birgit Lammers für 25 Mal Blutspenden und Gerhard Muszar für 75 Mal. Auch für sie gab es eine Urkunde sowie einen Anhänger beziehungsweise eine Nadel. „Darauf können sie stolz sein“, meinte Schwering-Cordes. Nach der Ehrung gingen die Drei natürlich nicht nach Hause, sondern erst einmal in den Spendenbus, der neben dem Dorfgemeinschaftshaus Station gemacht hatte. Das Gebäude kann der Spendendienst nicht nutzen, weil das notwendige Material wie Liegen und Gerätschaften nicht über den holprigen, schmalen Weg hineingebracht werden kann.

Nicht nur die Jubilare, sondern auch alle anderen Blutspender, die sich am Freitagnachmittag einfanden und sich quasi die Klinke in die Hand gaben, bekamen abschließend ein kleines Geschenk zur Stärkung. Früher war es Tradition, Kartoffelsalat und Würstchen zu servieren. Doch als das in Corona-Zeiten nicht mehr möglich war, hat sich der DRK-Ortsverein Ledde mit seinem Vorsitzenden Erich Harmel etwas Besonderes einfallen lassen: Stoffsäckchen, die mit Süßem und Würzigem gut gefüllt sind. Sogar eine Currywurst im Glas ist mit dabei. Auch wenn es nun wieder Kartoffelsalat geben dürfte, hält man an den Säckchen fest. Michaela Möllerherm näht sie aus abgelegten Jeanshosen. Manche bringen später das „leergut“ wieder mit zum nächsten Spendentermin, andere nutzen es zu Hause, zum Beispiel als Übertopf für Topfpflanzen. Gerade jüngeren Leuten würden die Jeansbeutel gefallen, heißt es beim DRK. Obwohl: Es gibt auch Spender, die das gemütliche Beisammensein nach der Blutabgabe vermissen. Dabei geht es ihnen nicht um den Salat, sondern um das Klönen in netter Runde. Aber das kann man ja vielleicht trotzdem machen und dabei genüsslich in eine Schokolade beißen.

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