1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Tecklenburg
  6. >
  7. „Ich dachte, mich trifft der Schlag“

  8. >

Wildblumenwiese am Abzweig nach Holperdorp versehentlich gemäht

„Ich dachte, mich trifft der Schlag“

Lienen

Eigentlich hätte es bunt blühen sollen an der Holperdorper Straße. Doch der Kreis hat das Grundstück abschlegeln lassen. Sehr zum Ärger von Edmund Bein, dem Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Lienen im Verband Wohneigentum.

Von Mareike Stratmann

Nur am Rand lässt sich noch erahnen, was auf der Wildblumenwiese bald hätte eigentlich blühen sollen. Edmund Bein (links) und Michael Wagner begutachten die Fläche, die vom Kreis versehentlich gemäht wurde. Bei der Aussaat Foto: Mareike Stratmann

Die Enttäuschung und der Ärger sitzen tief: Das merkt man Edmund Bein auch noch Tage später an. Was passiert ist? Am Mittwoch, sagt der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Lienen im Verband Wohneigentum, habe ihn fast der Schlag getroffen, als er auf dem Weg ins Dorf gewesen sei. Die erst Ende April dank der finanziellen Unterstützung seiner Gemeinschaft und des Vereins „Mein Lienen“ angelegte Wildblumenwiese an der Holperdorper Straße war abgeschlegelt worden. Vom ersten blühenden Klatschmohn, den wachsenden Bitterlupinen und Sonnenblumen war nichts mehr zu sehen. Alles lag am Boden.

Kopfschütteln, Unverständnis bei den Akteuren, die bei der Einsaat vor knapp drei Monaten noch betont hatten, mit dieser Aktion auf dem 350 Quadratmeter großen Areal ab Abzweig Holperdorp „der Gemeinde, ihren Bewohnern und Besuchern ein Geschenk machen zu wollen“. Schön anzusehen für die einen, von großem Nutzen für die Natur – in diesem Punkt waren sich alle einig und hatten beim Vor-Ort-Termin noch auf Nachahmer gehofft.

Edmund Bein

Seit einigen Tagen nun liegen die Reste der noch jungen Pflanzen auf der kreiseigenen Fläche am Boden. „Das Abmähen der Wildblumenwiese war ein Versehen unsererseits“, bestätigt Sabrina Veer seitens des Kreises Steinfurt auf Nachfrage der WN am Freitag dann das, was auch Michael Wagner von der Gemeinde schon berichtet hatte. „Diese Fläche war früher eine Intensivmähfläche des Kreises. Dass sie nun zur Wildblumenwiese umgewandelt wurde, ist dort leider nicht vermerkt worden. Der Kreis-Mitarbeiter hat das getan, was er sonst immer getan hat“, erklärt der Mitarbeiter des Lienener Bauamtes das mehr als ärgerliche Malheur. Ihm sei versprochen worden: „Das werde nicht wieder geschehen.“

Zügige Nachsaat

Edmund Bein indes hofft, dass eine zügige Nachsaat in den kommenden Monaten doch noch für einige farbenfrohe Akzente einerseits und einem reich gedeckten Tisch für Bienen, Schmetterlinge und Co. andererseits sorgt. Dem Mitarbeiter, der die Wiese irrtümlich gemäht hat, sei er nicht böse. Dass es an der internen Kommunikation gescheitert sei, nachdem der Kreis die Wildblumenwiese auf jener Fläche aber genehmigt hatte, ärgert ihn und seine Mitstreiter, die sich die Anlage der Fläche knapp 500 Euro hatten kosten lassen, indes schon. „Da will man mal was Gutes tun, und dann das“, schüttelt er ungläubig den Kopf. Und weiter: „Wir jedenfalls haben uns an unsere Abmachungen gehalten“, sagt er und verweist darauf, dass Stefan Epmann, Inhaber des gleichnamigen Gartenbau-Betriebs erst am Montag das für den Verkehr wichtige Sichtdreieck gemäht habe. Nun haben die Verkehrsteilnehmer mehr Sicht, als den Akteuren lieb ist.

Die Sprecherin des Kreises verspricht angesichts des Versehens denn auch: „Wir werden im Gespräch mit der Siedlergemeinschaft und dem Verein „Mein Lienen“ einen Weg finden, das Ganze wieder gutzumachen.“

Startseite