1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Tecklenburg
  6. >
  7. „Mollmäuse“ wollen Trost spenden

  8. >

Neue Songs des Kinderchors

„Mollmäuse“ wollen Trost spenden

Tecklenburg

Mit Musik Trost spenden. Dass das funktioniert, ist sich Stephanie Müller-Bromley sicher. Sie leitet den Kinderchor „Mollmäuse“, und der hat ein Lied in portugiesischer Sprache eingesungen.

Ruth Jacobus

Die Weihnachts-CD der „Mollmäuse“ war innerhalb von drei Tagen so gut wie ausverkauft. 1300 Euro kamen dabei zusammen für die Hilfsorganisation terre des hommes. Foto: privat

Es ist „keine Zeit für großes Kino, sondern eher für ruhige Töne“, findet Stephanie Müller-Bromley. Und diese ruhigen Töne, gesungen vom Kinderchor „Mollmäuse“, sollen in der aktuellen Corona-Lage Trost spenden. Dass große Teile des neuen Songs „Portugal, meu amigo“ auf Portugiesisch gesungen werden, ist dabei kein Zufall, in dem südeuropäischen Land wütet die Pandemie derzeit besonders schlimm.

Stephanie Müller-Bromley, die den Chor leitet, ist Anwältin und hat nicht nur eine Kanzlei in Tecklenburg, sondern auch ein Büro in Portugal. Regelmäßig ist sie in dem südeuropäischen Land, hält sich in der aktuellen Situation allerdings mit Reisen zurück. Trotzdem hat sie viele Kontakte und weiß, wie es den Portugiesen derzeit ergeht. Sie spricht von einer katastrophalen Lage. Bis zu mehr als 30 Krankenwagen stünden in Warteschleifen vor den Krankenhäusern, es gebe kaum noch freie Intensivbetten.

Stephanie Müller-Bromley

„Wir möchten Trost spenden, und das geht ganz gut mit einem Song“, sagt die Chorleiterin. „Die Chorkinder und Eltern und auch Kinder der comunidade portuguesa (der portugiesischen Gemeinschaft in Deutschland) haben Bilder geschickt, die wir in einem Video bei YouTube bald veröffentlichen werden.“

Die in Deutschland lebenden Portugiesen freuen sich über den musikalischen Beistand, weiß Stephanie Müller-Bromley. „Sie sorgen sich um die in Portugal lebenden Eltern und Freunde, die sie seit Monaten nicht mehr gesehen haben. Es ist nicht leicht für sie. Wir sind eine europäische Familie“, nennt sie einen Beweggrund für den Song.

Es sei auch nicht leicht gewesen, den Song zu produzieren. Die Kinder haben ihre Beiträge zu Hause eingesungen. Da sei es schwierig, Takt und Ton zu treffen, weiß die Chorleiterin. Doch es hat geklappt. „Irgendwie waren alle mit dabei.“ Wenn auch nicht jedes Kind gesungen hat, „habe ich doch von allen ein Bild bekommen“, freut sich die Tecklenburgerin. Wenn die Produktion abgeschlossen ist, wird der Song auf Youtube zu hören sein.

Hocherfreut sind die „Mollmäuse“ außerdem darüber, dass ihre Weihnachts-CD mit dem Titel „Stauns Du?“ so gut angekommen ist. Innerhalb von nur drei Tagen sei sie fast ausverkauft, erzählt Stephanie Müller-Bromley. „Wir haben 1300 Euro Spenden bekommen, die wir gerne an die Hilfsorganisation terre des hommes weitergeben möchten.“ Erschienen ist die CD in einer Auflage von 180 Stück. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es anderen, vor allem Kindern in der Pandemie, noch viel schlechter geht als uns in Deutschland.“

Im Dezember 2020 ging ein Text durch das Netz: „Hoffnungslicht“ von Doreen Kirsche. Die „Mollmäuse“ haben Kontakt zur Autorin aufgenommen und den Text vertont. Der Song ist auf YouTube (Link: OH7EQo-XY7Y) zu finden.

Startseite