Drei Münsterländerinnen in Berlin
Sie tragen die Heimat im Herzen
Tecklenburg/Katte...
Mona Richter, Kristin Puschmann und Frauke Seebass haben vieles gemeinsam: Sie sind jung, leben in Berlin und engagieren sich in der Außen- und Europapolitik. Aktuell organisieren sie das Projekt „Diaspora!“, eine neue Video-Serie über junge Menschen, die neben Deutschland noch eine weitere Heimat haben und sich für ihre Herkunftsländer engagieren.
In dieser Woche feierte die erste Folge in der Berliner Landeszentrale für politische Bildung Premiere, gefolgt von einer Diskussion über Heimat im politischen Diskurs, Einbürgerung für Anfänger und Nationalismus auf dem Balkan. Neben der Protagonistin der ersten Folge, der Aktivistin Fëllanza Podrimja aus dem Kosovo, sprachen auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic und der Journalist Krsto Lazarevic. Organisiert wurde der Abend vom Berliner Thinktank Polis 180, bei dem Mona, Kristin und Frauke Mitglied sind.
Das Erstaunen war groß, als sich im Vorfeld der Veranstaltung herausstellte, dass sie weit mehr gemeinsam haben als gedacht: Denn alle drei jungen Frauen stammen aus dem Münsterland. Frauke Seebass kommt aus Brochterbeck und hat früher regelmäßig für die Heimatzeitung aus der Region berichtet. Sie kam zum Studieren nach Berlin und lebt seit fast neun Jahren in der Hauptstadt. Abseits von ihrem politischen Engagement arbeitet sie für die Medienorganisation n-ost, die Journalisten in Europa fördert.
Mona Richter ist gebürtige Kattenvennerin, ging zunächst für ein Bachelorstudium in die Niederlande und hat in Berlin gerade ihr Masterstudium im Bereich Internationale Beziehungen begonnen. Während eines Praktikums in Kiew lernte sie die Ukraine kennen und beschäftigt sich auch nach ihrer Rückkehr mit dem Land und der Region.
Kristin Puschmann ist in Horstmar aufgewachsen und ebenfalls schon viel in der Welt herumgekommen. Derzeit arbeitet sie für den Verlag Der Tagesspiegel für ein Festival, das Innovationen im öffentlichen Sektor fördert. Auch wenn sie ihre berufliche Zukunft in Berlin plant, bleibt sie im Herzen Münsterländerin. Bei Polis 180 leitet sie den Programmbereich „Europäische Identität“, der einen Dialog zwischen jungen Menschen und europäischer Politik herstellt.
Obwohl sie alle schon länger ehrenamtlich bei Polis 180 aktiv sind, treffen sie in diesem Projekt zum ersten Mal aufeinander. Ein wunderbarer Zufall, befasst es sich doch gerade mit dem Phänomen, die „Heimat in der Heimat“ zu finden. Bei der Veranstaltung wird klar: Auch im vereinten Europa spielen regionale Zugehörigkeiten weiterhin eine wichtige Rolle. Entscheidend ist nicht zuletzt die Wortwahl: Wen meinen wir, wenn wir von „Heimat“ sprechen – und wen grenzen wir dabei aus? Die neue Serie „Diaspora!“ zeigt ab jetzt regelmäßig biografische Beispiele von jungen Menschen, deren Anliegen es ist, beide Perspektiven in den Blick zu nehmen.
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